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Israelischer Luftangriff, Fracking in Polen, WTI-Brent-Preislücke, CETA

Wie schnell einzelne Risiken sich auf den Ölpreis auswirken war dieser Tage zu sehen: Noch am 1. Mai war der Ölpreis auf einem fallenden Pfad bei etwa 100 US$ angekommen, nur um sich am Montag den 6. Mai mit Meldungen von israelischen Militäreinsätzen auf syrischem Gebiet auf die Marke von 105 US$ heben zu lassen. 5% in einer Woche. Der Krieg zwischen Syrien, Ägypten und Israel war vor 40 Jahren Auslöser für die 1. Ölkrise und seitdem sind Unruhe-Meldungen aus dem Nahen Osten immer wieder für Preisschübe verantwortlich. Der Angriff sorgte für Ängste eines ausufernden Konflikts im arabischen Raum, der eine Hauptquelle für Exportöl ist.

Die Lücke zwischen dem nordamerikanischen WTI-Ölpreis und dem europäischen BRENT-Ölpreis beginnt sich langsam zu schließen. Im September 2011 war die Differenz zwischen den beiden Ölsorten mit 27 US$ pro Barrel am größten, doch nun liegt ist sie auf 8 US$ geschrumpft. Wurde die Lücke von vielen auf die zunehmende Fracking-Ölförderung in den USA zurückgeführt, scheint dieser Unterschied sich wieder einzuebenen. In den Jahrzehnten zuvor war solch ein enormes Auseinanderklaffen der Preise nicht zu sehen. Die US-Raffinierien profitierten von der Lücke, da sie die Diesel & Co. zu denselben Preisen verkaufen konnten wie die Lieferanten von außerhalb der USA, sie aber geringere Einkaufskosten zu tragen hatten. Dieser Vorteil könnte nun vorbei sein.

Der Fracking-Hype hat seinen nächsten Riss erhalten. Wie AP meldet, zieht sich die kanadische Talisman Energy Inc. nun ebenfalls aus der Schiefergas-Förderung in Polen zurück. Exxon Mobil hatte dies bereits im Sommer 2012 getan. Die polnische Hoffnung auf große heimische Gasförderung, die Arbeitsplätze, Einkommen und Unabhängigkeit vom launischen Nachbarn Russland gebracht hätten, bekam im letzten Jahr schon Risse, als den Reservenberechnungen ein Komma-Fehler attestiert wurden. Die Schätzungen der us-amerikanischen EIA von 5,3 Billionen Kubikmetern Schiefergas wurden vom polnischen Geologen 2012 auf 800 Milliarden Kubikmeter neu justiert. Kein Pappenstil, aber offenbar dennoch nicht ausreichend, damit sich die großen Förderer dafür interessieren. Diese, so AP, konzentrieren sich derweil auf leicht und schnell zu fördernde Reserven (best first!) und die polnischen gehören offenbar nicht dazu. Laut polnischer Bergbaubehörde wurden bislang 43 Bohrungen gesetzt, von denen aber nur 12 ergiebig waren. Die Widerständler, die ARTE mit der Ausstrahlung des Films "Gas Fieber" auch im deutsch- und französischsprachigen Raum bekannt machte, dürfte der Rückzug der Fracking-Firma freuen.

Kanada verhandelt mit der EU derzeit über ein Freihandelsabkommen namens CETA. Kritiker befürchten, dass dieses Freihandels-Abkommen selbstauferlegte Fracking-Verbote europäischer Länder unterlaufen könnte. Ein Unternehmen müsse dann nur einen Sitz in Kanada haben, um sich bezugnehmend auf CETA gegen Regulierungen der Technologie wehren zu können. Befürchtet wird, dass das Abkommen Fracking-Verbote durch die Hintertür öffnen könnte.

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1 Kommentar to “Israelischer Luftangriff, Fracking in Polen, WTI-Brent-Preislücke, CETA”

  1. Florian Hoppe sagt:

    http://kurier.at/wirtschaft/wirtschaftspolitik/omv-schiefergas-teure-energie-erdrueckt-europa/11.705.200

    Lustig wie Birol mal wieder Pro-Fracking Werbung macht ,aber gleichzeitig zugibt, daß die Schiefergasförderung in Europa wahrscheinlich deutlich über den amerikanischen 6-8 Dollar pro MBTU liegen würde.

    Und….

    http://ycharts.com/indicators/europe_natural_gas_price

    … bei einem Marktpreis von 12-13 Dollar bliebe da nicht viel Luft mehr übrig.

    Im übrigen:

    http://www.cnbc.com/id/100541510

    Laut diesen Bericht hat China noch überhaupt nicht begonnen Schiefergas zu fördern. Womit Birol eigentlich der Lüge überführt wäre. (Übrigens überrascht es mich leicht, daß die Schiefergasförderung in China ebenfalls teurer als in den USA wäre..)

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