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ZDF: Vorstoß zu den letzten Reserven

Seit über 20 Jahren wird gebetsmühlenhaft vor einer Katastrophe gewarnt: dass uns in absehbarer Zeit das Öl endgültig ausgehen wird. Sieht die Zukunft wirklich so düster aus, wie Skeptiker sie malen, oder ist es gar nicht so schlecht um die Ölreserven bestellt? Obwohl der Verbrauch weltweit stetig zunimmt und weiter zunehmen wird, scheint es, als ob sich immer wieder in buchstäblich letzter Minute neue Ölvorkommen erschließen lassen. Die tatsächliche Entwicklung hat Pessimisten immer wieder die Argumente genommen. Was ist also dran am drohenden Ende des Ölzeitalters?

Heute, 22:45 Uhr im ZDF, "Abenteuer Forschung"

vorher: 19-21 Uhr: "Kommunen ohne Treibstoff". Vortrag in Tharandt

Außerdem:

33 Kommentare to “ZDF: Vorstoß zu den letzten Reserven”

  1. Stephan sagt:

    Zum Thema “zivile” Atomwaffennutzung bzw. zum Programm “Plowshare” sollte man sich folgendes Interview mit der Journalistin Gaby Weber (“Eichmann wurde noch gebraucht”) anhören (2h14min, aus der Reihe “Alternativlos”, Nr. 26, im Blog von Fefe, s. auch die dortige Linkliste) – das Interview gibt es auch als Transskript:

    Thema
    In der Sendung geht um investigativen Journalismus, Adolf Eichmann, verdeckte Atombombentests und die alternativlos.org/26/

    Direkter Link zum Transskript: alternativlos.org/26/transkript.html

    Ein paar Zitate daraus:
    >>Gaby: Nein, Du redest jetzt von der Operation “Plowshare”. Und die kam 1957, also mitten in der zweiten Hälfte der 50er Jahre. Da ging es schon darum, eine Antwort zu finden auf den drohenden Atomstop – auf ein Abkommen, das drohte. Denn sie kriegen das nicht vom Tisch. Sie haben das irgendwann auch machen müssen. Im Oktober 1958 hat die USA mit der Sowjetunion ein Abkommen über das Verbot von Atomtest abgeschlossen. Und zwar sowohl für die Stratosphäre, als auch diese unterirdischen Tests. Aber es galt nur für das eigene Staatsgebiet.

    Das ist jetzt der Knackpunkt, dass es diese Hardliner im Kabinett von Eisenhower gegeben hat, die gesagt haben: “Wir sind führend bei der Atomtechnologie. Wenn wir das Abkommen jetzt machen, wenn wir auf die Tests verzichten, verlieren wir unseren Vorsprung gegenüber Sowjetunion. Und wir haben grade eine sehr schöne neue Technologie.

    Haben sie also erfunden und sagen: “Wir können damit Kanäle bauen. Wir können damit Hafenbecken ausbomben.”

    Aus diesen Akten entnehme ich erstens diese Versessenheit von John McCone und Eisenhower, also Pentagon, diesen Ditch-Digger – haben die das genannt – diesen atomaren Graben-Bagger von Edward Teller und Herbert York auszuprobieren. Edward Teller ist – erinnert ihr euch …

    Und haben mir dann sämtlichen Zugang zu den Flughäfen blockiert, und zur Migrationsbehörde, weil ich natürlich wissen wollte, wer ist da eingereist noch. Und über die Marine hab ich dann diesen Ditchdigger, also diesen Grabenbagger verfolgt, nach Südpatagonien, aber wirklich ganz, ganz, tief nach Südpatagonien und bin dann in einen Hafen gekommen, nach Puerto Deseado – ich hab mir das angeguckt dann – und habe dort festgestellt, wo sie diese Detonationen gemacht haben damals. <<

  2. Stephan sagt:

    Sorry, beim Entlinken der Links hatte ich bei einem Satz zuviel gelöscht. Oben muss es heißen:

    Thema
    In der Sendung geht um investigativen Journalismus, Adolf Eichmann, verdeckte Atombombentests und die Adenauer-Zeit.
    alternativlos.org/26/

  3. Ahlers sagt:

    selbst für den Fall, dass sich 12 Mrd. Barrel bewahrheiten, deckt das Ölvorkommen den welttweiten Verbrauch gerade einmal um 130 Tage.

  4. Ert sagt:

    Zum Link mit dem Elektroautos in 2016 ggf. billiger als normale “Sprittschlucker”.

    Da ist echt eine Perle im Artikel: “Schon 2015 könnten Elektrofahrzeuge so einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen. Und 2016 würde die Nachfrage nach Benzinern massiv einbrechen – übrigens auch nach Hybridautos, deren Ende er für 2018 vorhersagt.”

    Alleine das ist schon ein absurdes Statement. Dafür müssten die Modelle jetzt schon fast fertig entwickelt sein und entsprechende Produktionskapazitäten aufgebaut werden. Für Norwegen (isoliert) könnte das Klappen – aber für keinen großen Markt ist das realistisch.

    120€ pro KW/h in 2016? Und bei Tesla 200€ KW/h? Bei allen Zahlen die ich kenne träumen die Leute davon das zu erreichen. Was kostet denn eine 15KW/h Automotive Grade Batterie im kompletten Packaging (ohne Ladeelektronik und ggf. externer Kühlung)? 1800€ in 2016? Ich glaube da lachen ganz, ganz viele im Automobilbereich einmal kurz.

    Es wäre ja mal schön, wenn ich im Fahrradbereich einen Automotive Grade Lion Akku mit 500W für unter 500€ bekommen würde. Ich bezahle da für “Markenzellen” im Schrumpfschlauch immer noch 1000€ pro KW/h – und das ist gegenüber Automotive “Bastelkacke”.

  5. Ert sagt:

    Zum ZDF-Beitrag

    Sehr gemischte Gefühle. Oft sind Sie sehr gut und exakt – aber verschweigen dann einige auf der Hand liegende Konsequenzen oder “vergessen” wichtige Details.

    Also da ist eine Sache zu Hubbard – Sie sagen (durch auslassung) das er mit der 1972 Vorhersage (Förderhöhepunkt USA) nicht recht hatte, weil nun durch Fracking die Ölförderung wieder steigt – dabei hat er korrekt gelegen. Aktuell ist die Förderung deutlich unter 1972… vergessen?

    Sie beschreiben die Möglichkeiten wie Fracking, Tiefsee, etc. über die wir noch an neues Öl kommen und sagen dazu quasi nur: Der Aufwand steigt deutlich – sagen aber nie: Der PREIS steigt dadurch deutlich. Vergessen?

    Dann sagen Sie wenn Öl zuende geht ist da noch: Gas! Sagen kurz was von GTL – aber gehen gar nicht exakt auf die ganze Kette die dahinter liegt ein. Nur, das es aufwändiger wird. Vergessen?

    Irgendwie gehen Sie zum Anfang als Sie das alles erzählen gar nicht auf die aktuelle Nachfragedynamik ein – machen dann aber einen auf Walöl – vergessen?

    Zu Fracking sind Sie sehr gut… Risiko über Bohrwässer, etc. pp. Dann sagen Sie aber das die USA durch Fracking wieder zum “Größten Öl- und Gas Produzenten”? Habe ich etwas verpasst?

    CO2 Bioreaktoren – weg vom Öl. Aber keine Diskussion um EROIE oder Kosten/Nutzen Verhältnis!

    Also der Zuschauer meint sicher: Geht doch alles weiter! Kein Problem… nur der Aufwand steigt ein bisschen – müssen sich eben mehr anstrengen.

    Eine Einschätzung wo wir stehen, was EROIE ist, was das für Auswirkungen auf Wirtschaft und Preis hat und wie überhaupt die Verbrauchs & Angebotssituation aussieht – das alles gab es nicht mal ansatzweise!

    • Norbert Rost sagt:

      @Ert: Schickst du das mal zum ZDF?

      Und wegen deiner Auslassungen zum Stand der Batterietechnik: Für mich sind die Details Neuland. Ich würde gerne dazu mal einen erläuternden Artikel bringen. Schreibst du?

      • EcoDrive sagt:

        Hallo zusammen
        Ich lese hier seit graumer Zeit mit. Hauptsächlich um mich mit Infos zum Peak-Oil zu versorgen.

        Jetzt möchte ich jedoch zur Akkutechnolgie was sagen. Ich glaube ‘Ert’ hat Lars Thomson falsch verstanden. Er sagte, dass Tesla den Akku, bestehend aus 18650er Zellen, für unter $200.- (nicht €), baut. Ich halte es durchaus für plausibel, dass der Preis weiter sinken wird. Im grossen Akku (85 kWh) des Modell S sind etwa 9000 Stück verbaut.
        Im Gegensatz dazu ist die Herstellung der flachen Akkus teuerer, weil nicht standardisiert und es kein Massenprodukt, wie die 18650er Notebookakkus. Was die Langlebigkeit angeht, sind die flachen Akkus den Rundzellen überlegen.
        Hier ein ADAC-Interview mit Sven Bauer http://adacemobility.wordpress.com/2013/10/21/batterie-experte-sven-bauer-der-tesla-akku-oder-der-im-bmw-i3-das-ist-ein-gewaltiger-unterschied/

        Noch etwas zu einer Lars Thomson’s Aussage, dass in den nächsten 12 Monaten 1-2 oder sogar 3 neue Player im Automobilmarkt auftauchen werden. Dieser Tage wurde bekannt, dass Renault zusammen mit SAMSUNG in Japan 2014 ein Elektroauto bauen will. Eine Kleinserie, zur Evaluation der künftigen Möglichkeiten in Akkutechnik und Konnektivität, die Lars T. genannt hat?

        Ich habe meinen persönlichen Peak-oil längst hinter mir.
        Ich fahre seit Mai 2012 den Opel Ampera zu über 90% rein elektrisch mit Strom von der PV-Anlage.
        Nach über 25’000km liegt der Gesamtbenzinverbrauch bei 0,66L/100km (weiter sinkend) + 12,9kWh/100km aus dem Akku.

        In Anbetracht der strategischen Vorgehensweise Chinas und der Auswirkungen der 380er Projekte(Beiträge hier) plädiere ich für die Elektromobilität Auto, Bahn und Bus. Ich halte das für eine der Möglichkeiten, dass sich Europa bis 2022+ wenigstens teilweise aus der Ölschlinge befreien könnte.

        • Ert sagt:

          Hallo,

          Ich werde heute abend noch mal mehr schreiben – bin gerade unterwegs. Ich sehe E-Traktion nicht kritisch, insb. Wenn mit PV kombiniert, wo dann die E-Traktions Batterie noch den Pufferakku fuer die PV darstellen kann. In die Richtung geht ja auch das BMU INEES Projekt.

        • Ert sagt:

          @EcoDrive

          Der Vergleich mit einem Handy hinkt. Ich kenne Handy-Nutzer die sofort solch ein “GSM-Ding” hatten, weil es Ihnen Komfort und Einkommen brachte! Hier insb. Leute die Mobil Ihr Geld verdienen (Transport, Logistik, Landwirtschaft, Vertreter).

          Die Frage ist: Lohnt sich Dein Ampera für Dich – über den ganzen Lebenszyklus im Vergleich mit einem Diesel/Benziner?

          Bei einem reinen E-Fahrzeug sehe ich erst einmal keinen großen Nutzungs- und Komfort-Vorteil. Hybride sehe ich vom Ressourcenverbrauch (alles Doppel) als ungünstigsten Weg an. Schön, wenn das in diesem Falle Opel subventioniert.

          Mit Deiner beschriebenen PV-Anlage mag das gerade so alles klappen – der Kapitaleinsatz: E-Auto und PVAnlage ist aber schon eine Sache die nicht jeder mal eben finanzieren oder auslegen kann. Dann ist da zusätzlich noch das Problem, das für eine eigene PV-Anlage dann auch oft noch ein eigenes Haus sinnvoll ist – das steht aber auch nicht jedem zur Verfügung! Da wird der Kreis dann noch enger.

          Ich will das nicht abwerten: Ich überlege auch in Richtung 2-4KWp Anlage zum Laden von zwei E-Bike LiFePo4 500W Akkus, die dann gleichzeitig als Pufferbatterien dienen. Für die Standard”gadgets” Heizungssteuerung und Pumpe, Licht, Radio und Notebook sollte ich da (bis auf die Wintertage) schon recht weit kommen.

          • EcoDrive sagt:

            @ Ert

            Das meinte ich, die einen nutzen die neue Technologie, die anderen sehen keinen Vorteil darin.

            Ich wollte einfach damit aufhören Benzin in rauhen Mengen zu verbrennen. Die Technik fasziniert. Das Fahrgefühl des elektrischen Fahrens macht Spass und ist einfach unglaublich (geil).
            Ja, er lohnt sich ganz bestimmt und wie. In 8 Jahren werde ich rund CHF 30’000.- weniger an Versicherung und Treibstoffkosten aufwenden, als ich für meinen alten Verbrenner hätte zahlen müssen. Da relativiert sich der höhere Anschaffungspreis komplett.

            80% der Europäer fahren durchschnittlich ca 50km am Tag. Also knapp 20’000km/Jahr.
            Ein BEV mit grossem schwerem Akku für eine entsprechende Reichweite von 200-300km fährt also die meiste Zeit des Jahres auch nur 50km/Tag.
            Der E-REV (Ampera) hat einen kleineren, leichteren Akku, der für 40-80km elektrischer Fahrt reicht. Das Wochendende oder die Urlaubsfahrt ist trotzdem möglich durch den Range Extender.
            Es sind zwar mit Akku und Tank usw 2 Antriebssysteme drin, aber mit angepasster Grösse. Der E-REV ist ein BEV mit kleinerem Akku, dafür ist zusätzlich ein kleiner Verbrenner ohne Anlasser und ohne Lichtmaschine drin. Dafür dafür gibts einen kleinen E-Motor als Generator. Der E-REV wiegt nicht mehr als ein vergleichbarer BEV. Der E-REV ist alltagstauglich und als Erstfahrzeug nutzbar.

            In 10-20 Jahren sind die Akkus vielleicht soweit, dass der Benziner rausfliegt.
            Aber bis dahin, sehe ich keine Alternative.

            Zu berücksichtigen ist noch, dass an den ganzen expolsionsbasierten Antriebsmotoren sehr sehr viele Arbeitsplätze hängen. Der Umbau der Automobilindustrie wird kommen, aber nicht von heut auf morgen.

          • Ert sagt:

            @EcoDrive

            Danke für Deine Antwort

            Ich denke wir haben ähnliche Sichtweisen. Die Unbekannte für mich ist aber zusätzlich, ob sich das ganze System in Richtung EE umbauen und noch groß verlängern lässt – oder ob uns das ganze angesichts der heutigen Größenordnung des globalen Verbrauchs und der Übernutzung der natürlichen Ressourcen (Fischbestände, Wasser, Böden, Verschmutzung) nicht unter den Füßen hinwegdiffundiert. China läuft da auch langsam in echte harte Grenzen bez. der Verschmutzung der Umwelt

            Ich sehe zudem aktuell stark deflationäre Tendenzen (fehlende Neuverschuldung des privaten, industriellen und staatlichen Sektors) und frage mich teils wie robust das ganze System (noch) ist und wie weit (und lange) die Politik im Ernstfall noch (mal) System stabilisierend eingreifen kann.

            Der Umbau unserer Infrastruktur (auf EE, etc.) ist zudem hoch Kapital- und Ressourcen intensiv. Viele existierende Investitionen und Infrastrukturen werden faktisch wertlos werden – da sich die Rahmenbedingungen ändern. Ein noch schnellerer technologischer Wandel wird sich da zunehmend destabilisierend auswirken – erst einmal durch die Entwertung der “alten” Technologien (und Produktivkapazitäten) und zweitens durch nicht antizipierte Seiteneffekte.

            Spannende Zeiten…

  6. Michael Egloff sagt:

    Dein Plädoyer für E-Mobilität ist sehr unterstützenswürdig, EcoDrive.
    Fragt sich nur, ob Otto Normalverdiener (vom Geringverdiener möchte ich garnnicht sprechen), Otto Normalrentner und andere Normalos sich bis 2022 eine PV-Anlage und eine Hybrid- oder Elektroauto zulegen werden.

    Bis jetzt sind ja wohl rund 99,xx% der neuen Autos Benziner, davon nur wenige Hybridautos.
    Und diese ölabhängigen Autos fahren im Durchschnitt 12…15 Jahre.
    Mehr noch: die Zahl der SUVs, Pick Ups usw steigt auch in Deutschland ständig an.

    Hingegen gibt es einen Hoffnungsschimmer: Griechenland und Spanien machen ja derzeit vor, dass man seine Ölimporte reduzieren kann. Von Griechenland lernen heißt siegen lernen.

    • EcoDrive sagt:

      Ja, heute ist das so. Hoher Preis und all die ‘bild’mässigen Argumente gegen ein Elektroauto. Im Augenblick habe ich in Zusammenhang mit der Elektromobilität ein ‘déjà vu’. Ich erfahre ähnliche Argumente (sinngemäss), wie damals in den 90zigern, als ich mit dem ersten Handy ins Büro kam. Da bekam ich zu hören: Das hat doch keine Zukunft, das braucht niemand, es gibt doch überall Telefonkabinen….

      Die Lebensdauer der Fahrzeuge von 12-15 Jahren wird sich ohne zutun wie von selbst verringern, wenn sich die Fahrzeugpreise Verbrenner / Elektroauto annähern und die Betriebskosten (für Verbrenner) gleich oder gar höher sind als heute.

      Zurück zum Videovortrag von Lars Thomson. Unter Berücksichtigung an wen der Vortrag gerichtet war, halte ich es für oportun, dass Lars T. dies etwas plakativ angegangen ist. Da ist auch die ein oder andere Übertreibung drin. Das ist heute so, sonst hört ja niemand mehr zu.

      Das Ende des Hybridantriebs, also Verbrenner als Hauptantrieb mit einem elektrischen Hilfsmotörchen, ist durchaus für 2018/19 denkbar. Diese Technik ist dann 20 Jahre alt und wird durch Elektroautos mit Range Extender abgelöst werden. Das ist die logische Folge, da die Akkus billiger werden, also für den gleichen Preis ein grösserer Akku und gleichzeitig ein kleinerer Verbrennermotor eingesetzt werden kann. (Ampera, BMW i3)

      Ach ja, der E-Motor des i3 hat keine Seltenen Erden drin. http://de.wikipedia.org/wiki/Synchron-Reluktanzmotor

      Es gibt eine umfangreiche Studie, die auch CO2 für die Fahrzeug- und Akkuherstellung miteinbezieht. http://www.vdf.ethz.ch/service/3487/3488_Chancen-und-Risiken-der-Elektromobilitaet-in-der-Schweiz_OA.pdf (241 Seiten)

  7. Florian Hoppe sagt:

    @Lebensdauer: 12-15 Jahre? Das ist doch afaik ungefährlich die Spanne derzetiger Autoneukäufe.

    @ZDF: Wollts mir gestern über die Medaithekstream ansehen, aber das Teil hat dauern gestottert. Daß sie die Preisfrage ausgelassen haben wundert mich nicht, den Fehler machen die Tageszeitungen ebenfalls.

    Bioreaktoren: Ansich eine gute Idee, wobei sie imo. lieber zur Wasserstoffgewinnung verwendet werden sollten. Sie zur Ölgewinnung (falls der Beitrag drauf angespielt hat, Craig Venter hat ja mal von sowas gesprochen..) zu verwenden halte ich nicht für kosteneffektiv.

  8. Michael Egloff sagt:

    Ich habe die Doku auf Festplatte aufgenommen. Mal sehen, ob ich heute zum Anshen komme.
    Meistens bin ich recht enntäuscht. Neben den von Ert angesprochenen Punkten wird ja in aller Regel auch nicht zwischen importabhängig und Selbstversorger, zwischen hohem und niedrigerem Nettoenergieertrag usw. unterschieden. Auch die Abhängigkeit der immer kapitalintensiveren Förderung von funktionierenden Finanzmärkten (noch funktionieren die ja) wird nicht thematisiert.
    Damit kann man eigentlich jede dieser Dokus in die Tonne kloppen bezüglich der Entwicklungen in den nächsten Jahrzehnten.

    • Ert sagt:

      Diese Doku ist an das “breite” Publikum gerichtet. Und dann muss Sie noch etwas Wohlfühlfaktor haben – Schade. Die Anzahl der kritischen Auslassungen und Fehldarstellungen die ich oben beschrieben habe ist allerdings inakzeptabel – insbesondere deswegen, weil der Rest ja auch im Detail sehr genau und Präzise ist.

      Fazit: Letztendlich ist so die Beantwortung der Frage und Themenstellung verfehlt!

      @Norbert: Ich werde dem ZDF nicht schreiben – ich habe bereits vor Jahren Radio und Fernsehen bei mir abgeschafft, da ich nicht einsehe für diese Art des Journalismus zu zahlen. Arte ist ja noch gut – aber es gibt in diesem System keinen Spendenbutton – nur den Abgabenzwang für die, die nicht wissen wie Sie das vermeiden können.

  9. Ert sagt:

    @Norbert bez. Artikel zu Batterietechnik

    Leider sehe ich mich nicht in der Lage Dein Angebot wahrzunehmen, da ich in diesem Bereich nicht die nötige Übersicht habe. Insbesondere ist es für mich bisher schwierig gewesen Preisinformationen und Projektionen für die verschiedenen Batterietechnologien bei bestimmten Volumina zu bekommen. Ich habe leider nur einen sehr groben Überblick über die Thematik.

    Das was ich weiß ist, das die herkömmliche LiOn-Technologie aber so ziemlich am Ende ist. Bis max. 300Wh pro Kg ist das ggf. noch (Automotiv) skalierbar, dann ist Ende (ca. 2018).

    Bei LiOn muss man noch zwischen den verschiedenen Typen unterscheiden die damit gemeint sind:
    – LiFePO4 (Eisenphosphat) – recht schwer aber Zyklen- und Temperaturfest
    – LiMn (Mangan) – Probleme mit Temperaturen unter 5 Grad (wird oft in E-Bikes genutzt)
    – LiCoO2 (Kobalt) – Bekannt aus Modellbau und Boeing – brennt gut.

    Nachfolgetechnologien sollen Lithium Schwefel (ab 2020) und Lithium Luft (bis 2030) sein. Von LiS erhofft man sich insbesondere günstigere Preise – so um 200€/KWh in 2020. Die Energiedichte pro Volumen ist nicht viel besser – aber das Gewicht pro Wh. Dann soll LiO noch mal einen Kick bringen.

    Verschiedene Kfz Hersteller haben nun Joint Ventures mit Batterieherstellern. Aufgrund der Entwicklungsdynamik ist das (soweit mir bekannt) oft noch Klein(st)serie um überhaupt mal Erfahrungen bezüglich der Produktionsprozesse, Chemie, etc. pp. für die Grossserie zu gewinnen. Wenn Tesla das mit 9000 klassischen (LiFePo4?) 18650 Rundzellen macht aus denen auch die E-Bike Akkus zusammengebaut werden – gut. Aber ich denke nicht, das das aktuell dem Qualitäts-, Sicherheits- und Packagingansprüchen der klassischen Kfz Hersteller genügt.

    Das ganze Kalt- und Warmlandverhalten ist auch noch eine Baustelle. Das merke ich schon bei meinem E-Bike. Im Winter bei -30 Grad in Nord-Finnland, oder bei +50 Grad bei den Scheichs ist kritisch. Deswegen gibt es teilweise Überlegungen mit Wasserkühlung und Heizung – was die Finnen z.B. ja sowieso auch mit dem Verbrenner machen. Das macht aber das ganze Batterie-Package nicht billiger (Deswegen glaube ich auch die 200$ per KW/h nicht!).

    Bezüglich der Betrachtungen Cradle-To-Grave kenne ich nichts – das Recycling der ganzen Sache und der unterschiedlichen Li* Technologien ist teils sehr energieintensiv. Teil so stark, das es billiger ist einige Metalle einfach neu auf dem Weltmarkt zu kaufen. Cradle-To-Gate Betrachtungen gehen wohl teils davon aus, das die Herstellung eines BEV (Battery Electric Vehicle) bis zu 2 mal so viel CO2 Produziert wie das eines Benziners. Abhängig davon wie der Strom produziert wird – wird es dann nochmal interessanter. In der EU gehts noch, aber in China mit der Kohleverstromung wirds dann sogar deutlich schlechter als ein Benziner. Und das alles noch ohne die Entsorgung der Batterie am Ende! (Stand heutige Technologie und Produktionsprozesse).

    Laden vor Ort mit PV geht ja noch. Man muss aber auch die Wirkungsgradverluste bei der Stromerzeugung (Fossil) berücksichtigen. Ein KKW (Kohle) macht max. 40% dann recht große Verluste in Überlandleitung, Trafostation, Zuleitung zum Haus, in der Hochvolt Ladeelektronik (aktuell oft 150g pro Km gehört.

    Ohne lokale Produktion vor Ort – am besten durch Wind oder PV in einem integrierten Konzept wie BMU Projekt INEES es verfolgt (BEV Akkus als temporäre Energiespeicher in einem intelligenten Stromnetz) ist das alles Wahnsinn. alternativ könnte man in die E-Fahrzeuge auch noch den Nachtstrom (Grundlast) pumpen, anstatt das zeug in den Strassenlaternen zu verpulvern.

    Bezüglich der Penetration von HEV (Hybrid), BEV (Battery) im Vergleich zu den Verbrennern ist klar das Hybrid ziemlich Unsinn ist und nach 2020 irgendwann langsam verschwinden wird. Hier schleppt man ja zwei Maschinen und Tanks mit sich rum. Das ist vom Gewicht und dem Ressourcen und Kapitaleinsatz Wahnsinn. Wie sich aber alles entwickelt.. das ist eine andere Frage.. da gibts viele Kurven dazu…..

    Hoffe das Hilft ein bisschen sich zu orientieren – und ich würde mich über Feedback freuen – Korrekturen sowie Ergänzungen! Einzelquellen bekomme ich nicht mehr zusammen – dafür verfolge ich das ganze nicht gezielt genug – und es ist auch weit weg von meinen eigenen Schwerpunkten.

  10. Florian Hoppe sagt:

    Interessante Argumente, Ert.

    Und dann wäre ja noch das Brennstoffszellenauto.

    Hier sind die Hauptprobleme immer noch die Speicherung von Wasserstoff, die Wasserstoffherstellung und das Infrastrukturnetz.

    Und besonders die letzten beiden Punkte sind der Knackpunkt. Hier ist die Frage ob der durch die Elektrolyse aufewandte Strom nicht gleich direkt in einem reinen Stromer aufgehoben wäre. Bioreaktoren wären der bessere Wasserstofferzeuger, aber auch hier wird es wahrscheinlich erst zwischen 2020-2030 welche geben, die wirtschaftlich arbeiten könnten. Und auch da frag ich mich auch oft ob der Wasserstoff in Gaskraftwerken nicht besser aufgehoben wäre…

    • Ert sagt:

      Wasserstoff/Brennstoffzelle ist noch eine Riesenbaustelle – in unseren U-Booten funktioniert das ja klasse, aber da ist auch der Preis egal.

      Der Film “Who Killed the Electric Car” hat am Ende noch ein paar Aussagen zu Wasserstoff. Die sind leider schon 10 Jahre alt. Die Speicherung ist aber nicht trivial – so das es sicher Spannend wird ob Wasserstoff basierende Systeme an einem gewissen Punkt die elektrochemischen nicht in bestimmten Anwendungen verdrängen können.

      Aber in diesem Themenkomplex hab ich nun gar keinen aktuellen Überblick mehr – außer das alle Fahrzeughersteller hier noch weniger machen als im E-Bereich.

  11. Florian Hoppe sagt:

    Was anderes:

    http://peakoilbarrel.com/bakken-eagle-ford-eia-data/

    Die Declineraten von Bakken/Eagle Ford sind sehr interessant. Patteron rechnet damit, daß die beiden Felder Ende 2014/Anfang 2015 die Red Queen Phase erreichen werden.

  12. Michael Egloff sagt:

    Zur Öldoku im Fernsehen: da ich mit niedrigen Erwartungen ranging, wurde ich sogar leicht postiv überrascht.
    Immerhin die Umweltmatzerei bei Fracking/Teersand/Tiefsee wurde gut dargestellt.
    Auch die anscheinend beginnende Verzweifelung der Ölkonzerne war ein Thema.
    Die CO2-Verwertungsnummer war dagegen ziemlich übertrieben. Da konnte man wirklich den Eindruck gewinnen, die stoffliche Nutzung des CO2 köönte einen Weg aus dem Dilemmn weisen. Verschwiegen wurde natülich, dass 95% des Erdöls energetisch ver(sch)wendet wird und nicht stofflich.

    Naja, es gab schon noch schlechtere Dokus zu dem Thema. Aber wirklich gut war diese auch nicht. In Teilen zum Nachdenken anregend, wurden wichtige Gesichtspunkte nicht thematisiert.

  13. EcoDrive sagt:

    @ Ert

    Volle Zustimmung. Den zügigen Umbau zu EE sehe ich deshalb gefährdet, weil die Energiekonzerne und mit ihnen die Politik aktiv auf die Bremse stehen. Stichwort EE-Umlage und die Ausnahmen für die Industrie, somit zahlt nur der Bürger. EE ist dezentral und entzieht sich der Kontrolle der Konzerne. Die sehen ihre Felle davonschwimmen.
    Das Gleiche in der Elektromobilität. Heute steht jeder an der Tankstelle und liefert Woche für Woche €50-80 ab. In der Elektromobilität wäre das nicht der Fall. Deshalb die Anstrengungen zur Brennstoffzelle. Da würde das Gleiche an der H-Tankstelle passieren. Für LKW ok, aber für den Individualverkehr machts keinen Sinn erst Wasserstoff herzustellen, dann im Auto in Strom für den Akku umzuwandeln.

    Ich sehe die deflationären Tendenzen als Zeichen, dass der Lebensstandard systembedingt an Grenzen stösst. Gefühlte 50% können sich eigentlich ihre derzeitige Mobilität gar nicht leisten. Weils sis dennoch tun verschiebt sich der Kapitaleinsatz von anderen Bereichen in Richtung Benzin/Diesel. Das hat Auswirkungen auf die anderen Bereiche. Beispiel Lebensmittel, dessen Anteil am Einkommen in den vergangenen Jahrzehnen stetig gesunken ist. Dies wiederum hat massive Auswirkungen auf die Lebensmittelherstellung und die damit einhergehende Umweltverschmutzung, Vergiftung, Überfischung usw.

  14. Florian Hoppe sagt:

    http://cassandralegacy.blogspot.co.at/2013/10/crude-oil-another-collapse-ahead.html

    Bardi über die aktuellen Ölpreis. Nachdem es mit dem Militäreinsatz in Syrien erstmal nichts geworden ist und der Shutdown in den USA vorbei ist hat sich der Ölpreis wieder etwas nach unten korrigiert.

    Bardi warnt allerdings davor, daß niedrigere Preise neue Investitionen behindern könnten bzw. zu einem Produktionsrückgang führen könnten, welcher wiederum die Preise in die Höhe schnellen lassen könnten.

    Obs soweit kommt ist erstmal abzuwarten.

    Im Frühjahr gehts ja in den USA mit dem ganzen Haushaltsärger wieder von vorne los….

    http://robertreich.org/post/64282449366

    … und ob die Situation in Syrien nicht erneut eskalieren könnte ist auch nicht vom Tisch.
    http://www.dw.de/sabra-assad-will-mit-krieg-gewinnen/a-17179420

  15. […] recherchieren und berichten, stellten die Kommentatoren dieser Webseite auch beim jüngsten ZDF-Beitrag zum gleichen Thema fest. Aber wenigstens verkaufen sie keine Uralt-Meldungen als frische Ware, um damit ihrem […]

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