stell dir vor... alles, was du brauchst...
- der Sprit für dein Auto
- das Öl für deine Heizung
- das Benzin für den LKW, der dein Essen in den Supermarkt bringt
- die Pflanzenschutzmittel zum Anbau des Gemüses, das du magst
- die Plaste-Isolierung der Kabel für deinen Computer
- die Farbe an deiner Tür
- und all die tausenden und abertausenden Produkte, deren Verfügbarkeit wir für völlig normal halten (von Plaste-Mülltonnen & Verpackungsmaterial über Schuhe & Textilien bis hin zu Telefonen und Lego-Bausteinen)
...brauchen zur Herstellung Erdöl. Aber dieses Erdöl geht aus!
[youtube y1F8Lk2WjKY]
"Peak Oil" ist der Begriff, der die fundamentalen Änderungen unserer Art zu Wirtschaften und zu Leben, in ein Wort packt. Peak Oil bedeutet: Der Höhepunkt der Erdöl-Förderung ist erreicht. Die Erdöl-Produzenten schaffen es nicht, die Erdöl-Förderung weiterhin signifikant zu steigern. Sie fördern noch sehr viel, aber die Förder-Geschwindigkeit erreicht ein Höchstmass, welches nicht mehr wachsen kann.
Zeitgleich nimmt die Nachfrage nach Öl immer mehr zu. Die Industrienationen wollen weiter wachsen und damit wächst ihre Nachfrage nach all den Produkten, die Erdöl brauchen, um hergestellt zu werden: Dünger, Farben, Chemikalien, Medikamente, Plaste - und natürlich: Heizöl und Benzin, die Grundlage warmer Wohnungen und des Individualverkehrs. Und all diese Produkte und Leistungen werden nach jahrzehntelanger Aufholjagd auch von Milliarden Menschen in den ehemaligen "Entwicklungsländern" erwünscht und steigern die Nachfrage nach Öl.
Wenn in China im Jahr 2030 auf 3 Menschen 4 Autos kämen wie heute bei uns, wären das 1,1 Milliarden Autos. Die gesamte Weltflotte liegt derzeit bei 800 Millionen. China würde dann täglich 99 Millionen Barrel Öl verbrauchen. Heute liegt die Weltproduktion bei 84 Millionen täglich. Und das lässt sich nicht wesentlich steigern.
China zeigt uns eines ganz deutlich: Das westliche Modell einer ölabhängigen, autozentrierten Wegwerfgesellschaft funktioniert dort nicht. Und es funktioniert nicht für Indien, wo bald vielleicht sogar noch mehr Menschen leben und nicht für die 3 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern, die ebenfalls den amerikanischen Traum träumen."
Lester Brown, US-Amerikaner und Präsident des Earth Policy Institute in der Arte-Doku "Die demografische Zeitbombe - 2030", ausgestrahlt am 27.03.2007
Sinkende Ölförderung, steigende Ölnachfrage - zwei gegenläufige Prozesse, ein Problem:
Wie sieht die Welt nach dem Ölzeitalter aus?
- Wie reagieren wir auf explodierende Energiepreise?
- Wie organisieren wir Transport?
- Wie stellen wir die Produkte her, an die wir gewöhnt sind?
- Können wir unseren bisherigen Wohlstandsniveau überhaupt halten oder sind die Grenzen des Wachstums erreicht?
- Brechen Konflikte um die letzten Ölreserven aus, wie am Beispiel des Irak-Krieges?
- Wir organisieren wir Wirtschaft & Versorgung?
[youtube Ulxe1ie-vEY]
Es ist beim Peak-Oil-Problem gar nicht so wichtig, wann der Höhepunkt der Erdöl-Förderung genau stattfindet: Ob er also bereits 2006 passiert ist oder erst 2020 passieren wird - in jedem Fall werden steigende Preise bei sinkendem Öl-Angebot massive Auswirkungen auf unser Leben haben.
Um Peak Oil etwas entgegenzusetzen haben wir verschiedene Optionen, die teilweise jeder Mensch umsetzen kann, die teilweise auf politischer Ebene durch uns alle umgesetzt werden müssen:
- Suffizienz/Genügsamkeit
- Effizienzrevolution
- Regionales Wirtschaften
- intelligente Verkehrskonzepte – > Pendler-Rechner
- neue Technologien
- Nutzung anderer Energiequellen, wie Sonnen-, Wind- und Wasserenergie
- Neue Rohstoffe
- NEU: Gründet Energiewende-Initiativen! - Vernetzungsplattform: www.transition-initiativen.de
Doch eins muss ganz klar sein:
Wir sollten uns vorbereiten!
- Peak-Oil.com: Was ist Peak Oil? (Junkie Business II)
- Peak-Oil.com: Peak-Oil-Filme
- Peak-Oil.com: Alternative Atomkraft?
- Peak-Oil.com: Wirtschaftliche Sichtweise auf Peak Oil
- Peak-Oil.com: Kann Peak Oil eine Wirtschaftskrise auslösen?
- Was kann ich tun?
Interviews über Peak Oil
- Andreas Eschbach (Autor des Peak-Oil-Romans "Ausgebrannt")
- Basil Gelbke (Filmemacher "a crude awakening")
- Wolfgang Blendinger (Professor für Erdölgeologie)
- Hans-Josef Fell (Energieexperte der Grünen)
- Claudia Kemfert (Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW) im Deutschlandradio sowie gegenüber Peak-Oil-Forum.de
- Hilmar Rempel (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe)
- Christoph Rühl (Chefökonom von BP)
- Jeroen van der Veer (Vorstands-Vorsitzender des Ölkonzerns Royal Dutch Shell)
- Rolf Hartl (Direktor der Erdöl-Vereinigung, Schweiz)
- Fatih Birol (Chefökonom der Internationalen Energieagentur IEA) und im Spiegel
- Daniele Ganser (Historiker, Gründungsmitglied ASPO Schweiz) sowie im FOCUS anläßlich der Bundeswehr-Studie
- Thomas Seltmann (Energy Watch Group) bei tagesblick.de sowie in Haus+Energie
- Otto Wiesmann, Öl-Terminhändler
- Jeremy Rifkin, Foundation on Economic Trends, Interview mit Format.at
- Markus Mitteregger, CEO der RAG Rohöl-Aufsuchungs AG
- Karl-Heinz Schult-Bornemann, Energy Consultant
- Elmar Altvater, FU Berlin und Attac
- Steffen Bukold, EnergyComment
Aktuelle Artikel zu Öl, Peak Oil und der Entwicklung gibt es im Menüpunkt Presseschau
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