Die Rohstoffpreise legen kräftig zu und wir dürfen als Verbraucher weiter rätseln, was der Grund dafür sein könnte. Tagesaktuelle, herausragende neue Nachrichten in nennenswertem Umfang, die neue Jahreshochs erlauben würden, gibt es nicht.
Denn im Prinzip liegen alle Fakten auf dem Tisch - angefangen bei der reichlichen Versorung der Märkte mit Liquidität, über Wirtschaftswachstum, den bekannten Problemen in den Ölförderstaaten - bis hin zur Abkehr von der Atomenergie, die mit fossilen Energieträgern aufgefangen wird und den möglichen umfangreichen Käufen ziviler und militärischer Einrichtungen, die sich auf Krisengebiete, Evakuierungen usw. einrichten müssen.
Weitere Thesen zur Verteuerung der Energierohstoffe kennen Sie aus der umfangreichen Berichterstattung bei Peak-Oil.com.
All das ist bekannt, stellt keine herausragende neue Information für die Börse dar.
Aber wenn an den Märkten die Notierungen klettern, ohne dass neue Nachrichten dafür vorliegen, ist es denkbar, dass überwiegend besonders gut informierte Marktteilnehmer als Käufer auftreten. Sie nehmen ein Ereignis vorweg, das in der Öffentlichkeit noch nicht bekannt ist.
Aus dem Blickwinkel der Markttechnik gibt es seit Ende Februar Hinweise auf erhöhte Preissteigerungsrisiken:
Kommentare vom 21./22.02.2011ff
http://www.peak-oil.com/2011/02/update-peak-oil-barometer/#comments
Bericht vom 24.03.2011
http://www.peak-oil.com/2011/03/peak-oil-barometer-preisrisiken-wachsen
Seitdem hat sich die Situation nicht verändert. Weder gab es eine mediale Begleitung der Hausse, wie sie 2008 stattfand, noch entstanden Umsatzspitzen, Panikkäufe, die auf eine Überhitzung der Situation hinweisen würden.
Interpretation der Marktdaten: Derzeit kaufen überwiegend institutionelle Marktteilnehmer (Industrie, öffentliche Einrichtungen) zu hohen Preisen, weil sie sich mit Rohstoffen versorgen (müssen). Die Spekulanten schauen den steigenden Notierungen hinterher. Sie benötigen eine Nachricht, um kaufen zu können - aber dann voraussichtlich zu deutlich höheren Kursen.
Achten Sie auf die Umsatzentwicklung: Erst nach massiv erhöhten Umsätzen hat der Rohölmarkt voraussichtlich das Ende der Fahnenstange erreicht. Bis dahin dürfte er weiterklettern.
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