Mit der Talfahrt an den Aktienmärkten gingen auch die Rohölpreise in die Knie. Prognostiziertes Wirtschaftswachstum und unterstellte Ölverbräuche gingen Hand in Hand. Weil Aktien fielen, gingen die Marktteilnehmer davon aus, dass auch die Nachfrage nach fossilen Treibstoffen nachlassen würde. Anfang August rutschten die Ölnotierungen auf ein neues Zwischentief.
Aber "Peak Oil" bedeutet auch, dass die Notierungen hoch bleiben oder sogar steigen können, obwohl sich das Weltwirtschaftswachstum abschwächt. So könnten rückläufige Ölförderkapazitäten und Finanzierungsprobleme trotz wirtschaftlicher Talfahrt für Engpässe an den Energiemärkten sorgen.
Die Schlussfolgerung der Marktbeobachter, dass die Schrumpfung der Wirtschaft mit fallenden Rohstoffpreisen einhergehen sollte, darf nach dem Peak Oil-Moment in Frage gestellt werden.
Aus diesem Grund beobachten wir anhand unseres Peak Oil-Barometers, wie sich die Zusammenhänge verändern und leiten Thesen für zukünftige Entwicklungen ab.
Zurzeit stellen sich die Indikatoren für Preisrisiken auf eine Verteuerung ein:
- Die Markttechnik signalisiert eine Marktbereinigung aufgrund von Panikverkäufen und damit verbundener schlechter Stimmung.
- Anhand des steigenden Kapitalfluss-Indikators sehen Sie, dass die Marktteilnehmer seit Anfang August zu den ermäßigten Preisen einsammelten.
- Bei anderen beobachteten fossilen Energierohstoffen, Diesel und Benzin, entwickelte sich das gleiche Bild.
Daraus lassen sich folgende Thesen ableiten:
Ein neuer Aufwärts-Schub bei den Rohölpreisen ist wahrscheinlich. Die Notierungen von Brent Oil könnten in Richtung 140 / 150 USD laufen. Die Konsolidierung der vergangenen Wochen war umfangreich genug für weitere Preissteigerungen.
Es erscheint denkbar, dass die Maßnahmen der Notenbanken und Regierugnen neue Wachstumsimpulse für die Wirtschaft liefern. Außerdem bleiben reichlich liquide Mittel im Umlauf, was Banken und Versicherungen stützt. Investitionen und Zufluss von spekulativem Kapital am Rohölmarkt werden dadurch gefördert.