In der Wirtschaftswoche ist ein Interview mit Jeremy Rifkin erschienen, in denen er seine Sicht auf Peak Oil und die daraus folgenden Notwendigkeiten und Entwickungen beschreibt:
Wir müssen akzeptieren, dass mit den knapper werdenden Ölreserven auch die Globalisierung ihren Höhepunkt erreicht hat. Mehr Menschen als heute können bei gleichbleibendem Wachstum von Wirtschaft und Wohlstand nicht mit Öl versorgt werden. Vor allem weil die Internationale Energie Agentur inzwischen festgestellt hat, dass das Maximum der Ölförderung schon 2006 erreicht wurde. Allein die heutige Fördermenge aufrechtzuerhalten wird unvorstellbare Summen kosten.
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Das Ende der Globalisierung und der Anfang einer enormen Dezentralisierung, die laut Rifkin auch den großen Konzernen wie BP eine Wende bescheren wird. Er vergleicht dies mit den Veränderungen, die mp3 für die Musikindustrie bedeutet hat. Ähnlich beschreibt das Jeff Rubin in seinem Buch "Warum die Welt immer kleiner wird - Öl und das Ende der Globalisierung" (in jedem lokalen Buchhandel kaufbar). Die Frage danach, ob Warnungen übertrieben seien, unser Lebensstil sei nicht zukunftsfähig beantwortet er klar mit Nein und begründet dies mit der hohen Abhängigkeit unserer Wirtschaftsweise vom Öl.
Bei TomDispatch.com ist kürzlich ein Artikel erschienen, der sich mit dem Höhepunkt der us-amerikanischen Macht befasst und diesen Höhepunkt ebenfalls in einen Zusammenhang mit dem Ölfördermaximum stellt. Er würde, so der Autor Michael T. Klare, nicht auf Washington wetten, denn das Land stillt seinen Energieverbrauch zu 40% aus Öl (EU: 37%) und allein die US-Streitkräfte brauchte soviel Öl, wie Schweden. 400 US$ kostet es das Pentagon, eine Gallone Sprit in Afghanistan in einen Panzer oder ein Flugzeug zu pumpen, woraus sich der neue Enthusiasmus für unbemannte Drohnen erklärt. (Allein für Klimaanlagen für die US-Truppen in Afghanistan gibt das US-Verteidigungsministerium 20 Milliarden US$ jährlich aus.) Der Artikel wurde übrigens im Newsletter der Bundeszentrale für politische Bildung verbreitet... (dank an Alexander Brandt)