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Vortrag: Peak Oil und die Sachsen-Studie

Christoph Senz war am 25. Oktober 2011 nach Dresden eingeladen, einen Überblick über Peak Oil zu geben, den ich ab Minute 49 mit Erkenntnissen zur Situation in Sachsen angereichert habe. Die Vorträge wurden aufgenommen und mitgeschnitten:

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TV-Tipp: Das Blut der Welt

Das ZDF zeigt morgen und übermorgen spätabends eine zweiteilige Doku über Öl: Das Blut der Welt.

  • Mittwoch, 16.11.2011, 23:30 Uhr: Kampf um Öl
  • Donnerstag, 17.11.2011, 23:15 Uhr: Öl der Zukunft

Ankündigungstext: Nie war die Nachfrage größer als heute. Das liegt vor allem am Energiehunger der Schwellenländer China, Indien und Brasilien. Allein China ist für ein Drittel des weltweiten Wachstums des Erdölverbrauchs verantwortlich. In ihrer zweiteiligen Dokumentation berichten Stefan Aust und Claus Richter von den Brennpunkten des weltweiten Ölbusiness, angefangen von der deutschen Bohr- und Förderplattform Mittelplate im Wattenmeer bis zur boomenden Offshore-Industrie im Golf von Mexiko.

(Dank an O. Sitt für den Hinweis!)

Peter Marwitz von konsumpf.de empfiehlt Online-Sehern währenddessen die Arte-Doku "Das Öl-Zeitalter".

Sachsen? Nicht auf Peak Oil vorbereitet! – auf Telepolis

Für Telepolis habe ich einige Erkenntnisse der Studie "Peak Oil - Herausforderung für Sachsen" zusammengefasst. Der Artikel ist heute erschienen:

Telepolis: Sachsen? Nicht auf Peak Oil vorbereitet!

IEA: World Energy Outlook kommt heute

Irgendwo in den Büros der Internationalen Energieagentur IEA sitzt ein Haufen schwerbeschäftigter Leute und bereitet die heutige Veröffentlichung des World Energy Outlooks vor, des Jahresberichts der IEA. Am Rande des G20-Summit in Cannes hat Fatih Birol, Chefökonom der IEA, bereits einige Themen und Daten durchblicken lassen. Zuhörer waren unter anderem die Chefs von Total, Shell, Toshiba. (mehr …)

Erdöl reicht noch 57 Jahre?

Bei Brennstoffhandel.de hat man sich informiert: Man hat aus einer Grafik der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe die Menge der Ölreserven rausgesucht (228 Milliarden Tonnen) und auch die Menge der Ölressourcen (410 Milliarden Tonnen). Und man hat diese Reservenmenge durch die heutigen Verbrauchsmengen geteilt (3,88 Milliarden Tonnen pro Jahr) und kommt zu dem Schluss:

...reichen die derzeit sicheren Ölreserven für die nächsten 57 Jahre, ohne dass neue Quellen erschlossen werden müssten.

Das ist beruhigend. Und vor allem: Gut fürs Geschäft. Denn: (mehr …)

Ölpreisschock, Ölabhängigkeit und Postfossile Mobilität

"Wenn Öl bei 100 Dollar je Barrel bleibt, wird es so schlimm wie 2008."

So wird Ex-IEA-Geschäftsführer Nobuo Tanaka im Handelsblatt zitiert: Experte warnt vor Ölpreisschock. In Europa (Brent) kostet Erdöl derzeit ca. 108 US$ pro Barrel, in Nordamerika (WTI) ca. 91.

Die bayrischen Grünen haben auf ihrem letzten Landesparteitag einen einstimmigen (!) Beschluss zu Peak Fossil gefasst und den zugrundeliegenden Antrag sehr positiv diskutiert, nachlesbar ist der Beschluss hier. Dazu hatte man Volker Plass von der Grünen Wirtschaft Österreich eingeladen.

Dennis Meadows ist immer noch in der Republik unterwegs, im Deutschlandradio Kultur sagte er im Gespräch folgendes:

Die deutsche Industrie ist zum Beispiel abhängig von seltenen Erden. China ist zu Eurem Hauptversorger geworden ist. Und wenn China nun beschließt die Exporte zu stoppen und den Preis anzuheben, sieht man plötzlich die Grenzen in diesem Bereich. Die Ölpreise steigen, Eure Exporte werden teurer. Deutschland ist wesentlich abhängiger von Energieimporten als jedes andere EU-Land, über 60 Prozent Eurer Energie wird importiert. Sobald jemand den Gas- oder den Ölhahn zudreht, werdet Ihr Eure Grenzen spüren.

Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung hat ein Positionspapier "Postfossile Mobilität und Raumentwicklung" erarbeitet und veröffentlicht.

Unverändert gibt es gesellschaftlich sehr einflussreiche Interessengruppen, die postulieren, dass die Verfügbarkeit von Öl und Gas auch langfristig gesichert sei, obwohl eine weiterhin wachsende Nachfrage bei zugleich sinkenden Zuwächsen in den weltweiten Reserven nicht mehr bestritten wird (Würdemann, Held 2009: 752). Die Zeichen mehren sich, dass die Zeiten billiger Energie vorbei sind: Ein geringeres Angebot, größere Nachfrage sowie weitere Faktoren wie geopolitische Konflikte, Umweltkatastrophen (Schindler 2011) oder spekulative Preissprünge führen zu enormen Preisvolatilitäten und -anstiegen für den Energieträger Öl. Die Erschließung des erforderlichen neuen Erdöls wird demnach sehr teuer werden. Die Preisszenarien der Internationalen Energie Agentur (IEA) sind insofern wenig plausibel, werden sie doch fast jährlich der realen Entwicklung nacheilend nach oben korrigiert. Ähnliche Trends sind für andere Rohstoffe zu erwarten.

Obwohl der Begriff "Peak Oil" nur in den Literaturhinweisen vorkommt, sollte das Papier insbesondere für Akteure in der Raum- und Stadtplanung Pflichtlektüre sein, denn es zeigt auf, wie Verkehr und Raumentwicklung zusammenhängen, wie dies unter der Annahme steigender Ölpreise weitergeht und welche kurz- bis mittelfristigen Lösungsansätze sinnvoll sind.

Nachtrag: Griechenlands Elite flieht aufs Land (SPON)

“Es gibt kein Menschenrecht auf ein Auto”

Die unruhige Wirtschaftslage, der selbst die Parlamentarier recht ideenlos gegenüberstehen, macht es möglich, dass manch grundsätzlichere Stimme erhoben wird. Wer sich mit Peak Oil befasst ahnt, dass die Regeln, nach denen unser Wirtschaftsleben abläuft, sich massiv wandeln könnten. Eine dieser krassen Stimmen ist jetzt in der ZEIT zu hören: Im Interview sagt der malaysische Unternehmer Chandran Nair, dass wir Menschen auf Verzicht vorbereitet werden müssen und argumentiert durchaus für Verbote von Autos: (mehr …)

Öl-Konflikt zwischen China und Indien

Während Neuseeland eine Ölkatastrophe droht und ein neuer Heizspiegel Ölheizungen für das vergangene Jahr um ein Drittel höhere Kosten ausweist, zanken sich China und Indien um vietnamesisches Öl.

Am Mittwoch hatte der indische Staatskonzern Oil and Natural Gas bekanntgegeben, mit PetroVietnam bei der Erkundung neuer Ölfelder zusammenzuarbeiten - für die Chinesen ein nicht hinnehmbarer Affront. (Quelle: SPON)

Beide Länder mit Milliardenbevölkerung brauchen für ihr rasantes Wirtschaftswachstum Rohstoffe, und Öl spielt auch dort eine entscheidende Rolle. Da ist man nicht zimperlich, wenn es um Zugriffsrechte geht. Dort wo man fördern will, verlaufen nicht nur wichtige Schiffahrtsrouten, sondern eine ganze Handvoll Länder erhebt Ansprüche auf Grund, Boden und darin befindliche Rohstoffe: Neben Vietnam und China eben auch die Philippinen, Brunei, Malaysia und Taiwan. Was on-shore durch Wegsteine leicht markierbar ist, ist off-shore eben sehr liquide: Grenzen. Analog zum Streit zwischen der Türkei, Zypern und Griechenland im Mittelmeer streitet man sich künftig also auch im südchinesischen Meer?