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Transition Town: Un-Konferenz vom 14. bis 16. Oktober in Bielefeld

Die Transition Bewegung basiert auf der Idee, dass man Leute nicht dazu bringt, sich angesichts von Peak Oil und Klimawandel zu engagieren, indem man sie in Panik versetzt oder mutlos macht. Ihnen ein Flugblatt mit schrecklichen Sachen darauf in die Hand drückt und dann erwartet, sie würden aktiv werden. Vielleicht aber lässt sich etwas bewegen, wenn wir uns den Optimismus zu nutze machen. Das könnte dann dazu führen, die Dinge komplett neu zu sehen. Anstatt also auf den Klimawandel und die rasante Ölverknappung als eine Katastrophe und ein Desaster zu schauen, können wir diese Phänomene als Chance sehen, unsere Lebenseinstellungen zu überdenken. Schaut man nur auf Peak Oil, als das absehbare Ende der Ölressourcen, dann resultiert daraus die Suche nach neuen flüssigen Energieträgern. Schaut man nur auf Klimawandel, dann konzentriert man sich schlicht auf technische und ökonomische Lösungen usw. Bringt man beide Dinge zusammen, dann entsteht eine gemeinsame Mitte. Und dort geht es dann um etwas Neues, das zu planen und zu organisieren wäre, nämliche die ökonomische Schrumpfung und Regionalisierung, den Wiederaufbau unserer lokalen Märkte.

So klingt es, wenn Rob Hopkins erklärt, was er unter "Transition Towns" versteht, Städten im Wandel. Nachzulesen bei revista. Dass wir unseren Energieverbrauch drastisch senken müssen, wird zwar desöfteren diskutiert, passieren tut aber relativ wenig. Die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft hat es bislang kaum aus der Schweiz herausgeschafft, auch wenn sie dort von Neustart Schweiz aufgegriffen wird - einer dem Transition-Ansatz nahestehenden Initiative.

Novatlantis

Im Großen wird vor allem nach neuem Öl gesucht. Darauf weist auch der gestern bekanntgewordene Deal zwischen Exxon und Rosneft hin, der zum Ziel hat, die arktischen Reserven anzuzapfen. Doch wo bleiben die Aktivitäten im Kleinen? "Windräder für alle" in Form von Energiegenossenschaften, Diskussionen über Postwachstumsökonomie (hier Prof. Niko Paech im Video bei einem ÖDP-Treffen), energieautarke Dörfer (Selbstversorgung in Rettenbach) - Bausteine gibt es inzwischen viele. Wie bringt man sie zusammen? Wo kann man Hand anlegen?

Um Interessierte und Aktive miteinander ins Gespräch zu bringen, laden das Transition-Netzwerk D/A/CH und Transition Town Bielefeld zu einem Netzwerktreffen ein:

  • 14. bis 16. Oktober 2011 in Bielefeld und Oerlinghausen

Mehr Infos und die Anmeldemöglichkeit:

Man sieht sich!

 

PS: Die neue OYA nimmt sich dem Thema "Bürgerbeteiligung" an. In dem Heft sind auch immer Neuigkeiten aus dem Transition-Town-Umfeld zu lesen. Kostenloses Probeexemplar gibt's auf der Webseite des Magazins, über Abonnements freut sich die junge, genossenschaftlich organisierte Redaktion zwecks Finanzierung des Projekts jederzeit...

Mangelhafte Krisenfestigkeit: Zypern ohne Strom

Wie anfällig einzelne Volkswirtschaften sein können zeigt sich derzeit in Zypern. Dort explodierte vor zwei Wochen ein Munitionsdepot, bei dem auch ein ölgetriebenes Kraftwerk beschädigt wurde. Dieses liegt seitdem still, 2 Stunden täglich fällt deshalb der Strom in dem EU-Mitgliedsland aus, was bei 8 Stunden Arbeitstagen 25% Produktionsausfall bedeutet. Die Ratingagenturen stufen das Land herab und das Land befindet sich in einem Dilemma: 2 Milliarden Euro werden benötigt, um das Kraftwerk zu reparieren, doch die Wirtschaft lahmt aufgrund des fehlenden Stroms, so dass weniger Einnahmen zu erzielen sind. Das Ergebnis: Eine Abwärtsspirale droht. Und nun ist auch noch die aktuelle Regierung zerbrochen...

Was lernen wir daraus? Munition sollte nicht in der Nähe wichtiger Kraftwerke gelagert werden. Und es sollte ausreichend Energiekapazität bereitstehen, um Ausfälle einzelner Energieproduzenten abfangen zu können. Krisenfestigkeit wird nicht nur für Zypern wichtig, denn heute ist es eine Explosion, die das Kraftwerk lahm legt, mit dem Fortschreiten von Peak Oil wird dem Kraftwerk auch der Rohstoff teuer werden.

Mehr Infos beim STANDARD.

Um Krisenfestigkeit hiesigen Kommunen kümmert sich zunehmend die Transition-Town-Bewegung. Aus dieser Szenerie zwei Neuigkeiten:

Die kleinen Schritte: Öl-Dialyse

Wer dem Mut hat, sich mit Peak Oil und dessen Zusammenhängen intensiver zu beschäftigen, stellt fest: Es gibt keine einfachen Lösungen.

Im Umfeld des Postfossil-Instituts steht die Feststellung im Zentrum:

Das Problem ist ein Energieproblem – die Lösung ist aber nicht allein eine Energiefrage.

In dem Prozess, dem wir uns künftig ausgesetzt sehen, werden deshalb eine Vielzahl von Lösungsansätzen gefragt sein, die sinnvoll miteinander kombiniert werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass nicht eine große Lösung plötzlich auf der Agenda steht, die alle Ebenen des Peak-Oil-Problems auf einmal löst. Vielmehr müssen für die unterschiedlichen Ebenen jeweils separate, aber sicherlich miteinander verzahnte Lösungen gefunden werden: Für das Mobilitätsproblem (Öl als Kraftstoff), für das Rohstoffproblem (Öl als Grundstoff der Chemieindustrie), für das Heizproblem (Öl als Heizmittel in Haushalten und Industrie) aber auch für das Schmiermittelproblem.

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