Fracking hebt die Nachfrage nach Sand in den USA: Da in jedes Bohrloch tonnenweise Sand gespült wird, um die aufgesprengten Risse offen zu halten. Das Wall Street Journal berichtet, dass der Sandbedarf für Fracking von 2011 bis 2014 sich auf über 40 Millionen Tonnen verdoppelt haben dürfte und 2015 50 Millionen Tonnen betragen soll. Das freut die Sandverkäufer, die allein bis zum Jahresende nochmal mit Preissteigerungen zwischen 5 und 10% rechnen.
Die Firma Pioneer Natural Ressources hat seit einigen Wochen die Erlaubnis, leichtes Fracking-Öl erstmals seit 30 Jahren wieder aus den USA zu exportieren. Die Firma will herausgefunden haben, dass mit mehr Sand im Bohrloch die Ausbeute um bis zu 30% steigen läßt. Die Technik mit noch mehr Sand soll nun bei noch mehr Bohrlöchern eingesetzt werden.
Dieser vom Öl-Boom ausgelöste Sand-Boom zeigt jedoch bereits seine Grenzen. Angeblich liegt die Nachfrage um ein Viertel höher als das Sand-Angebot. Neue Sand-Gruben sollen den Bedarf decken, doch zeigt der WSJ-Artikel die Nebenwirkungen: Sand wird bekanntlich auch zur Glasherstellung benutzt und die Glaser müssen höhere Preise akzeptieren, was letztlich Glasprodukte verteuern wird. Die Gegenbewegungen zum Peak Oil in den USA sorgen also für steigende Preise in vernetzten Branchen. Steigende Preise sind auch im Gütertransport zu erwarten. Der Chef der Firma Preferred Sands meint es könnte schwierig werden, ausreichend viele Güterwaggons für den Transport verfügbar zu machen.
Die Gegenbewegung zum Peak Oil zeigt also seine Nebenwirkungen in der Glasindustrie und im Gütertransport. Steigende Preise freuen zwar die Aktienspekulanten, für die das Wall Street Journal den einen oder anderen Tip bereithält, wer allerdings Glas zukauft oder mit den Sand- und Öltransporteuren um Waggonkapazitäten konkurrieren muss, bekommt die steigenden Kosten ebenfalls zu spüren.
Anderes:
- Update des Peak-Oil-Barometers, August 2014
- N-TV: Ölpreis sinkt, obwohl die Ukraine und Irak/Syrien einem Pulverfass gleichen
- tagesanzeiger: Das Billig-Öl der Jihadisten landet auf dem Schwarzmarkt
- esyoil: Heizölpreise sind kriegsmüde. Kommt Peak Demand dem Peak Oil zuvor?
- ND: Im Gaza-Konflikt geht es auch um Verteilung der Gasvorkommen
- NZZ: Österreichs Öl- und Gasunternehmen OMV: Öl- und Gasförderung steigt von 1. Halbjahr 2013 zu 2014, Gewinn bricht um 57% ein. Höhere Produktionskosten in den von Statoil übernommenen Feldern, Ausfälle in Libyen und Jemen, schwacher Dollar und Raffinerie-Überkapazitäten werden als Ursache genannt
- DerStandard: Österreichischer Ölfeldausrüster CAToil fürchtet die Russland-Sanktionen nicht
- ZfK: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Bürgern das Warmwasser abdrehen lassen. Gassparen ist angesagt - erstmal bis Oktober
- Die Süddeutsche berichtet über den Öl-Staatsfonds Norwegens, der seinen Geldregen moralisch gut anlegen will
- WELT: Im spanischen Monforte del Cid wird der Müll nun wieder mit dem Pferd abgeholt
- BBC: Hanf als Grundlage für Speicher-Technologien