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Exergiewende
Energie kann nicht verlorengehen, sie wird immer nur umgewandelt, weiß der Physiker. Doch längst nicht jedes Häppchen Energie bietet praktische Nutzbarkeit. So ist es zwar schön, wenn solarthermische Anlagen Millionen Kilowattstunden ernten, aber die 100 °C, die in einer handelsüblichen Solarthermieanlage erreicht werden, nützen im Schmelzofen eines Stahlwerks gar nichts. Auch mit 16 in Reihe geschalteter solarthermischer Anlagen überschreitet man nicht 1536 °C, den Schmelzpunkt von Stahl.
Weitere Artikel:
Kommentarlos, Teil 27
Eine deutsche Firma hat in der Nordsee offenbar ein großes Erdölvorkommen entdeckt. Die Lagerstätte soll fast 16 Milliarden Liter enthalten - was den globalen Bedarf allerdings nur etwas länger als einen Tag decken würde.
EnergyWatchGroup: “Die weltweite Erdölförderung ist auf einem Plateau und wird bald zurückgehen”
Vergangene Woche veröffentlichte die Energy Watch Group die englischsprachige Fassung einer neuen Studie zur Verfügbarkeit von Energierohstoffen (178 Seiten), die heute in einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wird und jetzt in einer deutschsprachigen Kurzfassung (42 Seiten) verfügbar ist.
Leser von Peak-Oil.com werden darin kaum unerwartete Neuigkeiten finden, doch in der medialen und öffentlichen Wahrnehmung könnte diese Studie für neue Wellen sorgen, widerspricht sie doch klar und deutlich den Meldungen der letzten Monate, nach denen die Fracking-Methode das Ölfördermaximum auf unbestimmte Zeit hinausschiebt. Die folgende Liste an Medienreaktionen soll das Echo zeigen:
- Telepolis: Fördermaximum für fossile Brennstoffe wird 2020 erreicht
- dapd/t-online: Erdöl und Erdgas werden bald knapp
- Badener Zeitung: Studie sagt Benzinpreis von 2 Euro in 5 Jahren voraus
- Solarserver: Versorgungslage herkömmlicher Energieträger angespannter als erwartet
- FR/BZ: Fossile Brennstoffe früher am Limit
- tagesschau: Video: Studien-Autor Werner Zittel im Interview
- FR: "Endspiel um die Öl- und Gasreserven", Interview mit Werner Zittel
- Deutschlandfunk: Das Ende des Fracking-Booms
- Kurier.at: Erdöl: Schon bald wird es eng
- IWR: Gehen Kohle, Öl, Gas und Uran schon früher zur Neige?
- RTL: Fossile Energien werden laut Studie knapp: Kostet Sprit schon bald zwei Euro? (mit Video)
- Märkische Allgemeine: Vor dem Osterfest klettern an der Zapfsäule die Preise
- Mainpost: Energiewelt eiskalt erwischt
Die Studie selbst knüpft an ihren Vorgängern an: Sowohl zu Öl wie auch zu Gas, Kohle und Uran hat die EnergyWatchGroup in den vergangen Jahren bereits Studien durchgeführt. Deren Ergebnisse werden nun einerseits genutzt und kritisch beleuchtet, andererseits fortgeschrieben - schließlich sind inzwischen einige Jahre vergangen. Das deutschsprachige Papier ist leicht lesbar und sollte als Primärquelle von Interessierten genutzt werden. Im Folgenden werde ich nur Ausschnitte ausgreifen:
Großbritannien vor akuter Gaskrise?
Pressemeldungen zufolge könnte sich Großbritannien vor einer akuten Gaskrise befinden, die Rationierungen von Gas zu Heizzwecken wie auch Einschränkungen beim Stromverbrauch notwendig machen könnte. Ursachen:
- das kalte Wetter, welches nun seit Monaten auch in Großbritannien zu erhöhtem Gasverbrauch führt
- die Störung einer Gaspipeline aus Belgien
Kommentarlos, Teil 26
"Den Punkt klär' ich nochmal."
Energiewende-Studie über Radebeul
Wenn man das Energiekonzept der Bundesregierung auf die lokale Ebene herunterbricht, (was notwendig ist, um die Ziele für das ganze Land zu erreichen) was kommt dann dabei raus?
Dieser Frage folgend haben wir eine Studie zum Stand der Energiewende in Radebeul erarbeitet.
Zur Kopplung zwischen Rohstoffförderung und Finanzsystem
Zur Kopplung zwischen Rohstoffförderung und Finanzsystem und warum Fracking mehr ein Indiz für Gefahr als für Entwarnung ist.
Das Handelsblatt hat ein sehr interessantes Interview mit Joachim Berlenbach, der als Bergbaugeologe sowohl das Fördergeschehen von Rohstoffen kennt, wie auch die Funktionsweise des Finanzsektors. Für das Verständnis möglicher durch Peak Oil induzierter Risiken ist das Interview sehr hilfreich.
So kritisiert Berlenbach beispielsweise die kurzfristige Sichtweise von Investoren und setzt diese in Bezug zu den abnehmenden Rohstoffgehalten in den Förderstätten. Was Christoph Senz in diesem Blog regelmäßig das "Best First"-Prinzip nennt, besagt: Auf Effizienz orientierte Förderunternehmen bauen zuerst jene Rohstoffe ab, die am leichtesten zugänglich sind. In der Metallförderung sind das demnach Erze, die einen hohen Gehalt des gesuchten Rohstoffs beinhalten und in der Ölförderung sind es Lagerstätten, die bei möglichst geringem Aufwand möglichst hohe Förderraten erlauben - also möglichst viel Öl in kurzen Zeiträumen fördern lassen. Wenn die Besten dieser Lagerstätten zuerst gefördert werden, bleiben später nur die Zweitbesten, dann die Drittbesten usw. So wie der Rohstoffgehalt der Förderstätten im Laufe der Zeit sinkt, steigen die Kosten. Denn wenn statt 20% Rohstoff pro Tonne Erz nur noch 2% Rohstoff pro Tonne Erz zu holen sind, muss zehnmal soviel Gesteinsmenge bewegt werden und mehr Energie aufgewendet werden, um letztlich dieselbe Menge Rohstoff in Händen halten zu können. (mehr …)