Ab wann gilt eine Ereignis als "weltbewegend genug", um es zu einer Meldung werden zu lassen? Los Angeles verbietet Plastiktüten. In spätestens 16 Monaten werden die Stadtbewohner ihre Einkaufstüten von zuhause mitbringen oder einen Groschen für eine Papiertüte hinlegen müssen. Ist das eine Meldung für peak-oil.com?
Oder die G8-Tagung letzte Woche, bei der die Regierungschefs sich weigerten, für US-Präsident Obama jetzt schon Wahlkampf zu machen und die strategischen Ölreserven freizugeben. Immerhin für später heben sie sich diese Möglichkeit auf. Bemerkenswert: "Es gab zunehmend Störungen in der weltweiten Versorgung mit Erdöl in den vergangenen Monaten." Ein Statement der G8.
Vielleicht ist es aber auch die Meldung, dass am 25. Mai Solarstrom einen Rekord von 22 Gigawatt Spitzenleistung zur deutschen Stromversorgung beitrug. Oder dass Norwegen mit seinen Pumpspeicherwerken "Europas Akku" werden könnte/will. Oder die Tour des Physikers Robert Laughlin, der uns Menschen reinen Eigennutz unterstellt und uns die kommenden Konsequenzen vor Augen hält: Energiewende? Bedeutet Gas aus Russland und Neuaufbau der Atomkraftwerke... Oder es bedeutet - wie Siemens andeutet - dass O-Busse wiederkommen und LKWs elektrisch per Oberleitung fahren.
Vielleicht ist es ja aber auch die Meldung, dass ab morgen die ASPO international in Wien tagt. Christoph Senz wird dort sein und ein paar Stimmen einfangen, vielleicht gibt es in den kommenden Tagen von ihm hier ein paar Einblicke. Karen Smith-Stegen ist als Referentin in Wien und sprach im Vorfeld mit dem STANDARD über ihr Thema "Geopolitik erneuerbarer Energien. Letzten Montag traf sich die ASPO Deutschland zur Jahrestagung übrigens in Berlin. Thema: Unkonventionelles Erdgas. Werner Zittels Vortrag ist online nachzulesen. Einen Nachschlag gibt's demnächst auf Telepolis. Achja: Die IEA hat ein Sonderausgabe ihres World Energy Outlooks fabriziert: Golden Rules for a Golden Age of Gas ist eine Art Umwelt-Handbuch für unkonventionelle Gasförderer.