In den USA gewinnt derzeit eine Debatte an Fahrt, die sich mit den Ölpreissteigerungen von 2008 befasst. Sie wurde ausgelöst durch eine Liste an Namen von Investoren, die zum 30. Juni 2008 stark in Öl-Investments investiert waren. An diesem Tag stand der Ölpreis bei etwa 140 US-Dollar und stieg in den Tagen darauf auf sein Allzeithoch von 147 Dollar, bevor ein tiefer Fall auf etwa 40 Dollar in den Monaten darauf einsetzte. Kern der Debatte ist, dass Öl und handelbare Kontrakte auf Öl von Institutionen gehandelt werden, die Öl weder nutzen noch produzieren oder verbrauchen. Zu den 219 aufgeführten Händlern gehören insbesondere Banken, aber auch Hedge Fonds und Pensions-Fonds, wie Goldman Sachs, Morgan Stanley, aber auch die Yale Universität und bekannte Einzelpersonen. Aber auch "echte" Ölhändler spielten mit, wie BP oder Delta Air Lines. (mehr …)
Ein Interview mit Fatih Birol von 2008
Chris Senz hat ein Interview ausgegraben, das George Monbiot im Dezember 2008 mit Fatih Birol in Paris führte. Zu dem Zeitpunkt kam der neue World Energy Outlook der IEA heraus und Monbiot konfrontiert Birol sehr offensiv mit den drastischen Änderungen der Prognosen. 2007 prognostizierte die IEA ein Absinken der Fördermenge nach dem Peak von 3,7% pro Jahr, 2008 lag die Prognose bei 6,7%. 2007 wurde der Ölpreis von 2030 auf 62 Dollar geschätzt, 2008 lag diese Schätzung schon bei 120 Dollar. Im Interview, das streckenweise mehr einem Verhör als einem Gespräch gleicht, hinterfragt Monbiot diesen Wandel vor allem deshalb, weil die Prognosen der IEA die Grundlage der Planungen von Regierungen und Unternehmen insbesondere für den Transportsektor sind.
Sehenswert:
George Monbiot interviewt Fatih Birol für den Guardian (englisch)