Der Artikel von Buno Müller über einen möglichen Bevölkerungsrückgang von heute über 7 Milliarden Menschen auf 2 Milliarden Menschen macht Angst. Er ist jedoch ein gutes Karfreitags-Thema. Sein Artikel zeigt, dass unsere heutigen Ernährungssysteme mit dem Ölfördermaximum an Grenzen kommt. Der Tod des Bestehenden ist nahezu unvermeidlich, da das Bestehende auf "billigem Treibstoff" beruht, dessen Ende - für Leser dieses Blogs offensichtlich - bereits sichtbar ist. Wenn es Möglichkeiten geben sollte, aus diesem Abhängigkeitssystem Öl-Landwirtschaft-Ernährung auszubrechen, so müssen diese Wege offenbar außerhalb des bestehenden Denkens zu suchen sein. Zum Oster-Sonntag über die Wiederauferstehung der menschlichen Spezies nachzudenken ist hilfreich. Wenn wir nicht den Weg des Kollaps gehen wollen, müssen wir eine Metamorphose unseres Daseins anstoßen.
Heute sagt uns niemand, wohin diese Wende gehen soll. Das war 1989 anders: Der Revolution im Osten stand das leuchtende Bild eines funktionierenden Westens gegenüber, dem sich die Masse der DDR-Bürger (geführt von zielstrebigen Politikern) dankbar anschloss. Sie entschieden sich gegen die (zähe und ungewisse) Umwandlung des Bestehenden und für die (einfache und schnelle) Übernahme der Methoden und Strukturen des BRD-Systems. Solch ein Vor-Bild, zu dem wir "mal eben schnell wechseln" können, so wie man seinen Telefondienstleister wechselt, ist heute nicht zu haben. Wer Wandel will muss das Gesamtbild aus einer Vielzahl kleinster Bausteine neu zusammenstellen. Die Wende-Methode von 1989 funktioniert heute nicht.
Daher gilt es, nach kombinierbaren Bausteinen zu suchen, die eine neue Welt sichtbar machen. Dieser Weg ist kein kurzer, er führt nicht von heute auf morgen zu schnellen Erfolgen. Vielmehr ist es ein Such-Prozess, der die Suchenden auch an Sack-Gassen vorbeiführt. Dieses Blog begleitet diesen Such-Prozess.
Zum Ostersonntag daher zwei Empfehlungen:
1. Ein Video:
Zukunft pflanzen Bio für 9 Milliarden ARTE 16.Oktober 2012
2. Ein Buch:
Buckminster Fuller: Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde. Der Erfinder der geodätischen Kuppel, nach dem die Kohlenstoff-Strukturen der Fullerene benannt sind, dachte bereits vor Jahrzehnten in sehr komplexen Zusammenhängen. Sein Denken ist heute hilfreicher denn je! Auch wenn seine Texte keine Soap-Operas sind und durchaus herausfordernd auch auf den gebildeten Leser wirken, benutzt er starke Bilder, die uns helfen können. Online als PDF, offline auf Papier (mit Zusatztexten).
Wie immer gilt: Online informieren. Beim Buchhändler um die Ecke kaufen!
Frohe, sonnige, freie Feier-Tage!