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Peak Oil in Dresden, Leipzig und Lauchhammer

Von März bis Mai gibt es bemerkenswerte Veranstaltungen, zu denen ich einladen möchte:

  • 25. April 2012, 17 Uhr: Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Gemeinsam mit Friedrich-Ebert-Stiftung und Hygiene-Museum probieren wir am 25. April eine Kurztagung aus, die bei Erfolg zur Serie werden könnte. Unter dem Titel "Dresden auf Entzug" soll thematisiert werden: Wie organisieren wir unsere Stadt, wenn die Treibstoffpreise weiter steigen? Eingeladen, ihre Gedanken bei diesem ersten Abend darzulegen, sind Prof. Norbert Reiß von der IHK Dresden, Roger Ulke, Vorstand der Konsum Dresden eG, einem wichtigen Einzelhändler der Stadt, und Rainer Zieschank, Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe. Die Besucher werden über ein World Café miteinander ins Gespräch gebracht, denn wir wollen nicht nur die Gedanken der Entscheider dieser Stadt hören, sondern auch auf die Ideen und die Fähigkeiten der Dresdner zurückgreifen - denn der "Peak of Oil" wird von uns allen Anpassungsfähigkeit fordern.

Mehr Informationen beim Deutschen Hygiene-Museum.

  • 29. März 2012, ab 9 Uhr: Kulturhaus, Lauchhammer

Auch bei dieser "Lausitzer Energiekonferenz" organisiert die Friedrich-Ebert-Stiftung mit. Das Tagesprogramm richtet sich primär an kommunale Entscheider, denn es geht darum, die Möglichkeiten zur Energiewende in die Kommunen zu tragen. Im Beisein des Lauchhammer Bürgermeisters Roland Pohlenz, des Landrats des Landkreises Oberspreewald-Lausitz Siegurd Heinze sowie des brandenburgischen Ministers für Infrastruktur und Landwirtschaft Jörg Vogelsänger werden u.a. sprechen: Prof. Dr. Peter Heck, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, Bertold Meyer, ANE Akademie für Nachhaltige Entwicklung MV, Carsten Maluszczak, Leiter der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald und weitere. Ich werde einleitend die Peak-Oil-Studie der Bundeswehr und ihre Bedeutung für die Kommunen darstellen.

Mehr Informationen beim Mitveranstalter Bioenergiedorf-Coaching.de

  • 13. März (HEUTE!) bis 10. Mai: Die Transition Town-Gruppe in Leipzig lädt zu einer Veranstaltungsreihe

Beginnend mit Dr. Thomas Köhler vom Pestel-Institut Hannover über Prof. Niko Paech von der Uni Oldenburg bis zu Ulrich Lorenz vom Umweltbundesamt wird die Veranstaltungsreihe Impulse zu Ölverknappung und Klimawandel in die Stadt Leipzig holen. Ich werde am 22. März die Frage beleuchten, wie gut Sachsen auf das Ölfördermaximum vorbereitet ist und die Sachsen-Studie zu Peak Oil vorstellen.

Mehr Informationen bei der Leipziger Transition-Gruppe

Der Eintritt zu den genannten Veranstaltungen ist frei, teilweise wird jedoch um Anmeldung gebeten! Andere Städte sind hiermit aufgerufen, solcherart Veranstaltungen als Vorbild zu nehmen, ähnliche Diskussionen vor Ort zu starten.

Hinzuweisen ist außerdem auf die Veranstaltungen der ASPO:

 

Peak Fish, Peak Knowledge und Kalte Fusion

Es ist unglaublich, wie oft in Diskussionen zu Peak Oil die Kreativität der Menschen beschworen wird. "Die Menschen" werden sich schon was einfallen lassen. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, die technologische Entwicklung längst nicht am Ende. (Was Ingenieure bezweifeln, wie ich bei einem Vortrag bei der IHL hören durfte, als ich brachial darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Ingenieure nicht einfach forschen können, sondern das tun müssen, was ihr Chef sagt...) Wer heute einen Blick in die Telepolis wirft, findet einen Artikel von Haiko Lietz, der schreibt: "Der italienische Ingenieur Andrea Rossi hat angeblich einen 1-Megawatt-Generator verkauft" - einen Reaktor auf Basis der kalten Fusion. Kernfusion statt Kernspaltung, "kalt", weil funktionstüchtig ohne sonnenheiße Temperaturen. Theoretisch möglich, praktisch seit einigen Jahrzehnten unerreicht und genauso "handfest" wie all die "freien Energien", die sich insbesondere im Internet tummeln. Da Ingenieur Rossi mit Informationen nicht gerade freigiebig ist, ist Zweifel an der Technik vorhanden, was der TP-Artikel auch gut rüberbringt.

Neue Energiequellen wie diese könnten manche Probleme zweifellos hinwegwischen, auch wenn es Jahre kosten würde, die Technologien breit verfügbar zu machen - aber das ist bei Wind & Solar ja nicht anders. Markus Krachts Befürchtungen, mit dem Energie-Peak wird auch der Wissens-Peak erreicht, könnten obsolet sein. Also alles im grünen Bereich, weitermachen wie bisher!

Wirklich? Andere sehen das ganz anders. Wie aus dem Horrokabinett kommt das Interview mit dem Biologen Paul R. Ehrlich daher, dass die Süddeutsche Zeitung mit ihm geführt hat: "Das führt zum Untergang der Menschheit" sagt er und meint die Bevölkerungsentwicklung. Ob der Raubbau an Anbauflächen und das Schrumpfen der Biodiversität durch Kalte Fusion angegangen werden können? Er schätzt die Chance, dass die westliche Zivilisation dieses Jahrhundert übersteht auf etwa 10% und empfiehlt, sich am Königreich Bhutan zu orientieren.

Was Energiemangel ausmacht, zeigt Japan. Seitdem von 54 Atomreaktoren nur noch 10 am Netz sind, ist Energie ein knappes Gut. Angesichts des bevorstehenden Winters empfiehlt die japanische Regierung: "Mit Pudelmütze und Eintopf gegen die Energiekrise"

In anderen Bereichen dürfte selbst die kalte Fusion nicht so recht helfen. Beispielsweise bei "Peak Fish". Als Bachelorarbeit hat Uli Henrik Streckenbach folgendes Kurzvideo produziert und will uns damit auf die Art und Weise aufmerksam machen, wie wir Fisch "produzieren":

Die Überfischung der Meere from Lilli Green on Vimeo.

Da hilft nur bewusst konsumieren und die Art des Fischfangs zu verändern. Große Ziele für so kleine Menschen. Bildungsarbeit ist der Anfang. Vom 10. bis 20. November findet in Dresden zum dritten Mal das Umundu-Festival statt, ein Festival für "global nachhaltigen Konsum". Das diesjährige Motto: Transition Town - Stadt im Wandel. Die Transition Town-Bewegung wird ja insbesondere von Peak Oil motiviert, mit dem Festival wird das Thema nun auch in der sächsischen Landeshauptstadt intensiv in die Diskussion gebracht. Auch Nicht-Dresdner sind eingeladen, die Programmvielfalt zu genießen und Kontakte zu den Akteuren vor Ort zu knüpfen: Niko Paech und Postwachstumsökonomie, Nils Aguilar und Voices of Transition, Permakultur und vieles mehr. Achja, die Umundu-Macher haben durchaus Interesse, ihr Festival in andere Kommunen zu transportieren. Interessierte mögen Kontakt aufnehmen...

Kommunen im Wandel – Transition Training in Dresden

Am Wochenende vom 21. und 22. Mai findet in das erste Transition Training in Dresden statt. "Transition Towns" nennen sich jene Kommunen, die sich bewusst auf die Zeit nach dem Peak Oil vorbereiten. Für die Transition-Bewegung steht "Krisenfestigkeit" im Mittelpunkt. Eine Umgestaltung kommunaler Infrastrukturen, auf denen die Bewohner ihr Leben und die ansässigen Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufsetzen, ist ein lang andauernder Prozess. Selbst dann, wenn Peak Oil noch 20 Jahre hin sein sollte, wäre dies nach Ansicht des Hirsch-Reports grade mal genug Zeit, um die Auswirkungen zu umgehen. (Ein aktueller CBCNews/Canada-Artikel zitiert den Geologen David Hughes mit seiner Peak-Oil-Eintritts-Erwartung von 2012-2015.) Die Daseinsvorsorge liegt hierzulande in kommunaler Verantwortung. Die Herausforderungen, die mit Peak Oil einhergehen, sollten deshalb insbesondere auf kommunaler Ebene Beachtung finden.

“Zur Zeit kein Diesel”

Aufgenommen an der GO-Tankstelle, Dresden Hansastraße

Aufgenommen am 23.03.2011 an der GO-Tankstelle auf der Hansastraße in Dresden

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