Um fast 5 US$ ging der Ölpreis gestern nach oben, nachdem über eine Explosion einer saudi-arabischen Öl-Pipeline berichtet wurde. Die fragliche Pipeline soll 6 Millionen Barrel Öl pro Tag transportieren können und dürfte damit tatsächlich eine der Hauptadern der internationalen Ölversorgung darstellen. Presseberichten zufolge wurde das Gerücht aus dem Iran gestreut, eine entsprechende Meldung findet sich tatsächlich auf presstv.ir. Ein Dementi der Explosion, so wie in den westlichen Medien derzeit zu lesen, berichtet die iranische Webseite nicht. Ein Feuer in der Nähe der Ölanlagen scheint es jedoch tatsächlich gegeben zu haben, laut dpa bestätigte das saudische Innenministerium ein Feuer, welches aber nicht zu Schäden an Ölanlagen geführt hat. Inzwischen sind die Preise wieder gesunken.
Unabhängig davon, ob es sich um psychologische Kriegsführung, Unachtsamkeit oder Verschleierung handelt, zeigt das Ereignis doch die Nervosität an den Ölmärkten und die Auswirkungen, die solch eine Pipeline-Explosion hätte. Denn der Preissprung an den Rohstoffbörsen war enorm. Er zeigt, was passiert, wenn die Ölinfrastruktur in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen wird. Zugleich zeigt das Ereignis auch, dass es nicht zu echter Zerstörung kommen muss, um den Ölpreis in die Höhe zu treiben. Auch Gerüchte und Medienberichte reichen.