Über 1200 Leserkommentare hat ein Artikel im österreichischen STANDARD, der sagt "Europa kommt ohne russisches Gas aus". (Das Thema ist anscheinend ziemlich heiß...) Der Artikel bezieht sich auf Überlegungen des Brüsseler Think Tanks bruegel, zu denen auch die Empfehlung gehört, man könne Gas durch Öl ersetzen, insbesondere im Heiz-Bereich und in der Industrie. Zwar bemerken die Autoren, dass Öl umgerechnet auf Gasenergie ein gutes Stückchen teurer ist, was sie aber nicht bemerken ist, dass
- die freien Ölförderkapazitäten weltweit knapper geworden sind und
- Europa ja nicht nur an russischem Gas, sondern in gleichem Maße an russischem Öl hängt.
Sollte ein Konflikt zur Eskalation führen, scheint es aus russischer Sicht seltsam, den Gashahn abzudrehen, aber den Ölhahn weiter aufzudrehen.
Schauen wir uns Europas Gasförderung und den Gasverbrauch an (aktualisierte Daten der EIA bis 2012), so fällt auf: Europa hat seinen Peak Gas in 2004 überschritten. 8 Jahre nach dem Gasfördermaximum von 337 Milliarden Kubikmetern lag die Gasförderung um 50 Milliarden Kubikmeter niedriger - ein Minus von 17%. Noch ist das erträglich: