Steffen Bukold von EnergyComment hat die Exporterlöse Russlands für Öl und Gas kalkuliert. Die sichtbaren Zahlen sind ein interessanter Aspekt, um die künftige Entwicklung möglicher Sanktionen im Zuge der Krim-Krise zu diskutieren:
Zu sehen ist, dass die Einnahmen als Ölexporten ein Vielfaches der Einnahmen aus Gasexporten ausmachen. Sichtbar ist auch, wie extrem diese Einnahmen im Zuge der Preissteigerungen seit 2004 gestiegen sind: Sie haben sich analog zum Ölpreis fast vervierfacht. Diese Einnahmen stellen für die russischen Ölexporteure, die überwiegend Staatskonzerne mit Anteilen reicher Oligarchen sind, enorme wirtschaftliche Handlungsoptionen dar. Binnen weniger als 10 Jahren können über 290 Milliarden US$ statt 58 Milliarden US$ (in 2004) verfügt werden und entsprechend große Anteile der Wirtschaftsleistung jener Volkswirtschaften vereinnahmt werden, in die diese Dollars zurückfließen. Bukold zeigt in einer zweiten Grafik, dass die Rüstungsausgaben des russischen Staates ebenfalls zunahmen, wenngleich nicht in diesem Maße.
Einerseits zeigen diese imposanten Zahlen, dass Russland ein Eigeninteresse hat, den Rest der Welt zu diesen Preisen weiterhin mit Öl und Gas zu versorgen. Andererseits deutet auch Bukold an: Ein zwischenzeitlicher Ausfall der Gasversorgung könnte Russland weit weniger finanziell schädigen, so lange die Ölpreise hoch bleiben. Die Zurückhaltung so mancher europäischer Politiker bei der Forderung nach harten Sanktionen im Zuge der Ukraine-/Krim-Krise läßt vermuten, dass die Energieabhängigkeit nun so manchem deutlicher vor Augen steht.
Weiteres:
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- SZ: Wie gefährlich ist die Gas-Waffe?
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- thematisch passender Verweis auf den BEOP, den break even oil price
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