In den USA gewinnt derzeit eine Debatte an Fahrt, die sich mit den Ölpreissteigerungen von 2008 befasst. Sie wurde ausgelöst durch eine Liste an Namen von Investoren, die zum 30. Juni 2008 stark in Öl-Investments investiert waren. An diesem Tag stand der Ölpreis bei etwa 140 US-Dollar und stieg in den Tagen darauf auf sein Allzeithoch von 147 Dollar, bevor ein tiefer Fall auf etwa 40 Dollar in den Monaten darauf einsetzte. Kern der Debatte ist, dass Öl und handelbare Kontrakte auf Öl von Institutionen gehandelt werden, die Öl weder nutzen noch produzieren oder verbrauchen. Zu den 219 aufgeführten Händlern gehören insbesondere Banken, aber auch Hedge Fonds und Pensions-Fonds, wie Goldman Sachs, Morgan Stanley, aber auch die Yale Universität und bekannte Einzelpersonen. Aber auch "echte" Ölhändler spielten mit, wie BP oder Delta Air Lines. (mehr …)
Suez, WTI vs. Brent, Bundeswehr und Ölspionage
Auf dem globalen Ölmarkt gibt es seit geraumer Zeit die Seltsamkeit, dass die Preise für verschiedene Rohöl-Sorten sich stark unterscheiden. West Texas Intermediate (WTI) kostet heute mit ca. 87 Dollar fast 15 Dollar weniger als die Nordseesorte BRENT (Charts bei finanzen.net). Dabei ist beides ja prinzipiell derselbe Stoff. WTI wird in Nordamerika gehandelt, Brent in Europa. Und obwohl Erdöl ein globaler Rohstoff mit globalen Handelswegen ist, unterscheiden sich diese Preise derzeit so stark, dass man vermuten muss, es handele sich um zwei völlig verschiedene Produkte. (mehr …)