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Kommentarlos, Teil 63

Als "Giganten" 1956 in die Kinos kommt, sind die USA bereits der größte Ölförderer weltweit. Aus Autos werden damals Straßenkreuzer. Aus Bundesstraßen achtspurige Highways. Amerika wird zum Land des unbegrenzten Energiekonsums.

Doch bereits 1956 warnt ein Mann vor dem baldigen Ende des heimischen Ölrausches. Sein Name: Marion King Hubbert. Der texanische Öl-Geologe hat das Fördermaximum, den von ihm sogenannten Peak Oil, für Anfang der 70er-Jahre berechnet. Danach werden sich die amerikanischen Ölfelder in der Summe allmählich erschöpfen. Hubbert wird damals von seinen Kollegen verlacht. Doch die Peak-Oil-Theorie erweist sich als korrekt: 1970 werden 533 Millionen Tonnen des schwarzen Goldes aus der amerikanischen Prärie gepumpt. Dann geht es abwärts. Langsam, aber stetig, Jahr für Jahr. So wie inzwischen auch in vielen anderen Ölförderländern.

Deutschlandradio Kultur über den Stand am Peak Oil

Rückblick: Peak Oil in München

Gestern gab es in München eine kleine Diskussionsrunde zum Thema Peak Oil. Untertitel: Zwischen Panik und Euphorie - wann geht uns das Öl aus? Organsation: Postfossil-Institut e.V. und grünes Büro. Fünf geladenen Diskutanten saßen etwa 20 Interessierte aus München und Umgebung gegenüber, darunter mindestens zwei Leser von peak-oil.com. Paul Nellen eröffnete mit Grundsatzfragen zu unserer ölabhängigen Gesellschaft und fragte Dieter Janecek, wie er als frischer wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion mit dem Thema Peak Oil verbunden ist: Er scheint nach Wegen zu suchen, wie unternehmerisches Handeln und eine postfossile Transformation sinnvoll verbunden werden können. Werner Zittel zog den Bogen von ersten Peak-Oil-Papieren von Colin Campbell und Jean Laherrere von 1995 zu einer nur noch durch unkonventionelle Fördermethoden steigenden Ölförderung seit 2005. Christoph Senz brach eine Lanze für die relativ rasante Entwicklung im Bereich neuer Energiesystemkomponenten (LNG-Motoren, Speicher) und im Automobilbereich (Tesla). Anhand einzelner Folien zu meiner Thüringer Peak-Oil-Studie habe ich versucht, die lokalen Herausforderungen angesichts Peak Oil zu thematisieren.

Die Diskussionsrunde brachte hervor, dass Werner Zittel eine Halbierung der Ölförderung bis 2030 für durchaus wahrscheinlich hält aber dass eine Enquette-Kommission zu Peak Oil derzeit eher unwahrscheinlich ist. Der Landwirtschaft kommt nach Ansicht vieler Anwesender eine wichtige Zukunftsaufgabe zu und Elektromobilität allein wird offenbar kaum für ausreichend zur Problemlösung gehalten. (Etwa ein Fünftel der Anwesenden hatte übrigens CarSharing-Erfahrung und es wurde kein Widerspruch zu der die Idee erhoben, sich teure Elektromobilität zu teilen.) Die Diskussion war sehr nett, aber doch zu kurz.

Jörg Schindler, der sich an der Diskussion ebenfalls beteiligte, wird am 18. Juni im Rahmen einer verkehrsplanerisch-verkehrsökologischen Vorlesungsreihe des Lehrstuhls für Verkehrsökologie in Dresden sein. Thema: Zur Energiewende gehört die Verkehrswende. Christoph Senz spricht am 14. Mai im Energieseminar an der FH Aachen. Die ReWiG München hat einen neuen Vorstand und Aufsichtsrat.

Dank allen Anwesenden, Organisatoren und Helfern. Grüße nach München.

Veranstaltung: Peak Oil in München (+Hamburg)

Peak Oil zwischen Panik und Fracking-Euphorie – wann geht uns das Öl aus?

Um Peak Oil ist es in letzter Zeit auffallend still geworden. Wenn auch der Ölpreis seit Jahren hoch ist, so scheinen doch unkonventionelle Förderungen und die Fracking-Euphorie noch für geraume Zeit ausreichende Versorgungssicherheit zu bieten. Trotzdem warnen etwa die Internationale Energieagentur oder die Energy Watch Group davor, sich beim Erdöl einer neuen Sorglosigkeit hinzugeben. Ist der neue Fossil-Optimismus gerechtfertigt? Oder ist die aktuelle Warnung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ernst zu nehmen, wonach das globale Maximum der Erdölproduktion, auch bekannt als 'Peak Oil', näher rückt?

Darüber diskutieren:

Am Montag, 12.5.2014 (19.00-20.30 Uhr)
Winzererstr. 27, 80797 München
Wahlkreisbüro von Dieter Janecek, MdB

  • Dr. Werner Zittel, Vorstand der Ludwig-Bölkow Stiftung, Energy Watch Group
  • Christoph Senz, 2. Vorsitzender des Postfossil Institut e.V.
  • Norbert Rost, Verfasser zweier Studien zu "Peak Oil"
  • Dieter Janecek, MdB, Sprecher für Wirtschaftspolitik der grünen Bundestagsfraktion

Moderation: Paul Nellen, Journalist, Postfossil Institut e.V.

Die Veranstaltung will drei Leitfragen beantworten:

  1. Peak Oil – was sagt die Wissenschaft zur Ausgangslage und zum Ausblick auf die nächsten Jahre?
  2. Zwischen Klimawandel und Energiewende – findet die Politik die richtigen Antworten auf das Peak-Oil-Problem?
  3. Postwachstum, Transition-Town-Bewegung, Resilienz – Peak Oil als gesellschaftliche Aufgabe?

Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit dem Postfossil Institut e.V. (PFI)
Hintergründe zum Thema: www.postfossilinstitut.de

 

Save the Date:
27. Mai 2014, Hamburg: "Fracking für die Freiheit?" Diskussion mit Jan Fleischhauer.

Stellungnahme der Energy Watch Group zum WEO 2013

Der World Energy Outlook (WEO) der Internationalen Energieagentur (IEA) ist ein jährlich erscheinender Bericht, der die Ausrichtung der globalen Energiepolitik begleitet und große Aufmerksamkeit bekommt. Die IEA wurde 1974 nach der ersten Ölkrise als Unterorganisation der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegründet. Die Energy Watch Group (EWG) ist ein nichtstaatliches Netzwerk, das eigenständig Analysen zu Energiefragen erarbeitet. Im folgenden die Pressemittelung der EWG zum WEO 2013:

 

Stellungnahme der Energy Watch Group zum World Energy Outlook 2013

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Kommentarlos. Teil 1.

klimaretter.info: Mal heißt es, Peak Oil war schon, mal heißt es das Fördermaximum bei Öl stehe kurz bevor. Andere sagen, dieser Punkt wird erst in zehn, zwanzig Jahren erreicht. Was stimmt denn nun?

Werner Zittel: Von 2000 bis 2005 hatten wir noch mal einen starken Anstieg der weltweiten Ölförderung, parallel zum Preisanstieg. Seither stagniert die Förderung, wir sind auf einer Art Plateau angekommen. Obwohl sich der Preis bis 2008 noch einmal verdreifacht hat. Das ist ein ganz starkes Indiz dafür, dass die Förderung nicht mehr ausgeweitet werden kann. Peak Oil ist jetzt.

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