Nur wenig Bewegung in den vergangenen 12 Monaten
Seit dem Bericht des Preisrisiko-Barometers vom 24.08.2011 pendelten die Brent Oil-Notierungen in der Bandbreite von 90 und 125 USD seitwärts.
Trotz der Liquiditätsklemmen der Banken und Staaten, drohenden Euro-Crashs und des schwächeren Wirtschaftswachstums blieben die Notierungen auf hohem Niveau stabil. Mit drohender Rezession und Depression hätten die Kurse einbrechen können. Dass sie sich behauptet zeigten, könnten erste Vorboten der im Versorgungsrisiko-Barometer beschriebenen Verknappungstendenzen sein.
Entwicklung der Finanzkrise und Bankenverhalten beeinflusst die Preise
Dennoch bleibt der Einfluss der Banken und der zur Verfügung stehenden Liquidität auf die Preisentwicklung zusätzlich zur Versorgungssituation mit physischer Ware bestehen. Banken und Staaten in der Eurokrise mit Kapital zu versorgen, dient der Erhaltung der bestehenden Verhältnisse und damit auch der Kapitalzufuhr an den Finanz-, Aktien- und Warenterminmärkten. Deshalb dürfte jede Maßnahme einer "Rettung" einer Bank oder eines Staates zu Preissteigerungen beitragen.
Als z.B. der Libor-Skandal Ende Juni/Anfang Juli 2012 in der Öffentlichkeit bekannt wurde, erreichte "zufällig" auch der Rohölpreis einen Tiefpunkt - begleitet von Panikverkäufen. Es erscheint denkbar, dass die Banken und daran angeschlossene Händler und Brokerhäuser vorübergehend gezwungen waren, ihre Positionen zu schließen.
Mit vergleichbaren Fällen bleibt zu rechnen: Bankenzusammenbrüche und die Insolvenz von Staaten dürften die Liquidität an den Märkten ausbremsen, was zu Kurseinbrüchen auch bei Rohöl führen kann.
Wachstumszwänge zwingen Notenbanken und Regierungen zum Handeln
Aber zurzeit besteht eher der Eindruck, dass die Preise weiter zulegen. Denn: Notenbanken und Regierungen arbeiten intensiv daran, Wirtschaftswachstum und die Liquiditätsströme zu erhalten. Sie haben keine andere Wahl, solange das Finanz- und Wirtschaftssystem auf Wachstum angewiesen ist. Dass dadurch kritische Peak Oil-Szenarien schneller erreicht werden, spielt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle.
Deshalb griffen Insider bei Rückschlägen zu: Die ermäßigten Preise von Brent Oil im Juni/Juli wurden deshalb auch von gut informierten Marktteilnehmern genutzt, um Positionen aufzubauen.
Intakter Aufwärtstrend lässt neue Höchststände erwarten
In der langfristigen Entwicklung darf der Rückgang auf 90 USD als Konsolidierung im Aufwärtstrend bewertet werden. Insbesondere die Umsatzspitzen (rote Markierung) während der Talfahrt signalisieren die typische Marktmechanik einer Aufwärtsbewegung an der Börse.
Die im Versorgungsrisiko-Indikator beschriebene These, dass es ab 2013 zu Preisen über 150 USD kommen könnte, wird zurzeit von den Indikatoren der Preisrisiko-Analyse gestützt. Danach könnten die Notierungen in den nächsten Monaten den Bereich von 130 USD testen, um dann ggf. im Sommer 2013 die vor vier Jahren aufgestellte Hürde von 150 USD zu überspringen. Die jahrelange Seitwärtsbewegung als Konsolidierungsphase wäre dann beendet.
Die Entwicklung von Brent Oil können Sie hier bei Peak-Oil.com mitverfolgen, und zwar mit täglich aktualisierten Preisrisiko-Indikatoren.
Die Straßen/Autobahnen sind nach wie vor überknüppelvoll mit Autos. Ab welchem Spritpreis wird man denn ein spürbares Nachlassen des automobilen Wahnsinns feststellen können ? 2 Euro werden wohl noch nicht ausreichen, ich tippe auf ein Spritpreisfenster von 2,50 – 3 Euro bis sich endlich mal was tut.
Meines Wissens gibt es keine fundierten wissenschaftlichen Studien über die Preiselastizität zwischen Öl und Verkehr. Also kann man leider nicht sagen: Steigt der Ölpreis um x% sinkt die Verkehrsnachfrage um y%. Da Mobilität systemrelevante Eigenschaften hat ist es oft auch gar nicht leicht, diese zu beschränken.
Vielleicht bekommen wir die Preise sogar, ohne dass sich jemand darüber aufregt. Wenn das schleichend über einige Jahre passiert und immer wieder mit Rücksetzern verbunden ist, könnten auch die 2,50 EUR als selbstverständlich hingenommen werden.
Das passiert mit den aktuellen Preisen ja auch schon so.
Sobald es an die Schmerzgrenzen geht, purzeln die Preise, weil die Schwierigkeiten eine Rezession auslösen. Sobald eine Rezession vor der Tür steht, werden die Notenbanken und Regierungen neue Geschenke verteilen. usw.
Das Muster der vergangenen 10 Jahre könnte sich so fortschreiben. Immer mal Preisspitzen und dann die Zusammenbrüche, die neue Nachfrage auslösen – ein ständiges Auf und Ab im stetigen Aufwärtstrend.
[…] http://www.peak-oil.com/2012/08/rohol-preise-im-aufwartstrend-seitwartsbewegung-konnte-enden/ […]
[…] http://www.peak-oil.com/2012/08/rohol-preise-im-aufwartstrend-seitwartsbewegung-konnte-enden/ […]