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Ein Kommentar zu “Peak Oil ist Geschichte” im ScienceSkepticalBlog

Diskussionen über die Ölversorgungssituation sind hilfreich, auch wenn sie zu anderen Schlüssen kommen, als sie auf peak-oil.com dominieren. Es sei ein Kommentar erlaubt zum Artikel "Peak Oil ist Geschichte im ScienceSkepticalBlog. Peter Heller beschreibt dort das Ergebnis eines Workshops, an dem die Mehrzahl der Teilnehmer ausgehend von der Fracking-Revolution zu dem Schluss kommen, die Peak-Oil-Hypthose scheitere am "falschen Blickwinkel".

Der Artikel beschreibt, wie Öllagerstätten im Boden strukturiert sind und dass sehr große Ölvorkommen in sogenanntem Muttergestein ohne Durchlässigkeit zu sogenannten Ölfallen existiert. Neue Fördertechniken wie die Kombination aus horizontalen Bohrungen und Hydraulic Fracturing (kurz: "Fracking") machen diese Ressourcen zugänglich. Verwiesen wird auf große Ressourcen, die im Boden lagern und die BP in seinem Statistical Review mit 1600 Milliarden Barrel angibt. Verwiesen wird auch auf die Bakken-Formation und die Studie von Leonardo Maugeri. In jedem Fall betont der Autor nie Fluss-Zahlen, sondern immer Bestands-Zahlen.

Das Problem, welches mit "Peak Oil" bezeichnet wird dreht sich jedoch nicht um die Frage, wieviel Öl im Boden ist, sondern immer um die Frage, mit welcher Geschwindigkeit wir es fördern können. Trägt man eine Zeitreihe der Fördergeschwindigkeit in ein Diagramm ein, ist die entstehende Kurve eine Linie, die Hochs und Tiefs kennt, beispielsweise so:

US Ölproduktion 1920-2010

Was obige Kurve zeigt ist die Ölförderkurve der USA, die eindeutig einen Höhepunkt Anfang der 1970er Jahre zeigt. Das heißt: Zum damaligen Zeitpunkt erreichte der tägliche (!) Output an Öl sein Maximum. Seitdem sinkt der tägliche Output, auch wenn die Ölförderung ein weiteres lokales Maximum Mitte der 1980er erreichte. Man sieht am Ende der Kurve einen erneuten Anstieg, der durch die "Wundertechnik" des Frackings hervorgerufen wird und die angesichts der zurückliegenden Entwicklung klar einen Trendbruch darstellt.

Solche Kurven zeigt das ScienceSkepticalBlog nicht. Daher wird den Lesern auch nie sichtbar, warum "Peak Oil" das Wort Peak beinhaltet: Gipfel. Der Artikel suggiert nun vielmehr, dass das Peak-Problem keins wäre und auch über weite, weite Jahre keines sein wird. Genannt wird die Zahl von 50 Jahren, denn so groß ist die statische Reichweite, wenn man 1600 Milliarden Barrel Reserven durch einen Jahresverbrauch von 32 Milliarden Barrel dividiert.

In seinem jüngsten Energiebericht schreibt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe kritisch über die Verwendung der Kennzahl "statische Reichweite" und sagt auf Anfrage:

Eine unkritische bzw. undifferenzierte Darstellung und Nutzung der Statischen Reichweite führt zwangsläufig zu Missverständnissen. Die Statische Reichweite ist nur bedingt dazu geeignet, belastbare Aussagen über die künftige weltweite Versorgung mit Energierohstoffen zu treffen. Sie ist kein Prognose-Instrument, sondern stellt eine Momentaufnahme in einem sich dynamisch entwickelnden System dar.

Das "dynamische System" von dem die BGR hier spricht, betrachtet der Artikel von Peter Heller gern dort, wo es ins Konzept passt: Ölförderung ist nicht nur von Ölreserven abhängig, sondern insbesondere von der verwendeten Technik, die sich weiterentwickelt. So kann neue Technik zu besserer Ausbeute führen. Peak-Oil-Betrachtungen gehen jedoch regelmäßig weiter und verweisen auf Wechselwirkungen mit dem ökonomischen System: Knapp im Sinne der Ökonomie ist ein Rohstoff bereits dann, wenn das Angebot die Nachfrage nicht decken kann. Man spricht dann auch von "relativer Knappheit". Das ökonomische System reagiert dann üblicherweise durch Preissteigerungen, was im Idealfall zu sinkender Nachfrage und steigendem Angebot führt. Problematisch am Peak-Oil-Problem ist, dass Öl offenbar kein Stoff ist, der beliebig "herstellbar" ist, sondern einer, der durch geologisch-technische-ökonomische Wechselwirkungen limitiert ist. Und zwar: Limitiert pro Zeiteinheit. Auch dazu verliert die BGR Worte in ihrer jüngsten Studie:

Erdöl ist der einzige nicht erneuerbare Energierohstoff, bei dem in den kommenden Jahrzehnten eine steigende Nachfrage nicht mehr gedeckt werden kann. Angesichts der langen Zeiträume, die für eine Umstellung auf dem Energiesektor erforderlich sind, ist deshalb die rechtzeitige Entwicklung alternativer Energiesysteme notwendig. Die zunehmende Nutzung nicht-konventioneller Erdölvorkommen führt langfristig nicht zu einem Paradigmenwechsel.

In der Studie von 2011 wird das Jahr 2036 genannt, bis wohin die BGR eine Steigerung der Ölförderung maximal für möglich hält:

Projektion der Erdöl-Förderung durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 2011

Projektion der Erdöl-Förderung durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 2011

Peter Heller suggeriert, Peak Oil sei ein grundsätzlich fehlerhaftes Konzept. Mit dem Verweis auf Erdöl im Boden wird so getan, als stünde uns dieses Öl zu jeder Zeit in beliebigen Mengen zur Verfügung. Auch wenn die globale Ölförderung sich weiter steigern läßt, sind lokale Ölfördermaxima längst wirksam. Gerade für uns Europäer spitzt sich die Situation von Jahr zu Jahr zu, seitdem das Ölförderplateau 2002 verlassen wurde und die europäischen Fördermengen um über 40% sanken. Da der Verbrauch nicht in gleichem Maße sank, steigt die Importabhängigkeit, die Importkosten und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Belastungen und Risiken (!) ständig an. Peak Oil ist für Europa also längst Realität und leider nicht so einfach wegzuwischen, wie es das ScienceSkepticalBlog darstellt:

Europa - Ölförderung und ÖlverbrauchPeak-Oil-Diskussionen drehen sich darüber regelmäßig um die ökonomischen Auswirkungen. Spätestens dann, wenn die Nachfrage nach Öl schneller wächst als das Angebot, ist mit stark steigenden Preisen und Wechselwirkungen mit der gesamten Volkwirtschaft zu rechnen. Wenn die BGR also das Fördermaximum auf spätestens 2036 setzt, muss auch spätestens dann der globale Ölverbrauch sinken. Preisreaktionen sehen wir bereits vorher, nämlich schon in den vergangenen 10 Jahren. Kostete Erdöl damals noch 20 bis 30 US$ ist heute das 4- bis 5-fache zu zahlen. Das Risiko, was in Peak-Oil-Diskussionen regelmäßig benannt wird entsteht aus den Wechselwirkungen zwischen Ölpreis und Volkswirtschaft. Öl ist nicht einfach mal von heute auf morgen zu substituieren. Ein Ausbau neuer Energiequellen, der Umbau der Verkehrsinfrastruktur auf neue Treibstoffe, die Anpassung von Unternehmensabläufen dauert Jahre bis Jahrzehnte. 30 Jahre können da schnell zu kurz sein.

Also: Immer schön skeptisch bleiben...

28 Kommentare to “Ein Kommentar zu “Peak Oil ist Geschichte” im ScienceSkepticalBlog”

  1. thomas sagt:

    in einem lesenswerten papier der boston consulting group wird sehr genau darauf eingegangen, dass ein ignorieren der elite auf die verknappung der ressourcen sehr gefährlich ist. eine antwort wird sein, dass alle mehr zahlen werden müssen und europa sich auf einen schuldenschnitt vorbereiten muss um die mannigfaltigen herausforderungen (Klima, Energie, Überalterung, Ungleichheit, Schulden, Globalisierung…) zu meistern:
    https://www.bcgperspectives.com/content/articles/management_two_speed_economy_ending_the_era_of_ponzi_finance/

  2. Florian Hoppe sagt:

    Und @Experten:

    Jeremy Rifkin erzählt am Anfang seines neuesten Buches eine Anekdote von Anno 2001, wo er von diversen Experten verspottet wurde als er meinte der Ölpreis werde demnächst über 30 US Dollar steigen. (Damals betrug er nur 24 US Dollar)

    Zitat der Experten: “Das erleben wir nicht mehr”.

  3. Roderik sagt:

    1)
    “Problematisch am Peak-Oil-Problem ist, dass Öl offenbar kein Stoff ist, der beliebig “herstellbar” ist, sondern einer, der durch geologisch-technische-ökonomische Wechselwirkungen limitiert ist.”
    Das ist mal ein wahrer Satz. Wir haben (wahrscheinlich) alle in der Schule gelernt, dass man Energie nicht herstellen kann. Trotzdem gebrauchen unsere Medien unentwegt solche Begriffe wie: “Energieerzeuger” oder “Ölproduzenten” etc.
    Wer das oft genug wiederholt, hält den Unsinn am Ende für wahr, für den ist ein Ölförderturm eine Ölproduktionsanlage. Auch das BGR ist von diesem Unfug nicht frei – siehe die abgebildete Grafik.

    2)
    Im NDR-Info gibt es diesen Sonntag die Wiederholung der Logo-Sendung: http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/logo114.html
    Darin enthalten ist ein Interview mit Dr. Andruleit vom BGR. Schon in der Anmoderation wird der Hörer durch Frau Methler in die Irre geführt. Die von ihr behaupteten jüngsten grossen Ölfunde gibt es meines Wissens nicht. Weder sind die Fracking-Technologie noch die damit ausgebeuteten Ölquellen in den USA neusten Datums. Auch ihr Interviewpartner vom BGR beteiligt sich an der Irreführung, wenn er die Ausbeutung mittels Fracking allein auf technologische Fortschritte zurückführt. Wesentlich wichtiger für den Einsatz dieser Technologie scheinen mir die Preissteigerungen der jüngsten Vergangenheit zu sein. Ohne diese wäre das Fracking hinfällig. Dies wird jedoch verschwiegen.

  4. Tom Schülke sagt:

    Hallo an alle.

    Ich habe mich in den Blog bei ScienceSkepticalBlog eingemischt da ich zum einen Gespannt auf die Diskussion dort war, zum anderen mir aber die Frage stellte, weiso andere eine derart andere Sichtweise der Dinge entwickeln. Zudem halte ich es für eine sehr wichtige Übung sich hier und da mal zu hinterfragen..

    Mal abgesehen von dem sehr rüden Tonfall der daraufhin stellenweise losbrach und mich teilweise als Sektenheini, oder potentiellen Massen mörder hinstellte, kristallisierten sich zwei Punkte Heraus, die ich interessant fand.

    1. Ressourcen sind nicht beschränkt, weil Erfindungsgeist und Technik für alle Zeit oder zumindest eine ausreichend lange Zeit die Probleme umschiffen können , und zweitens viel interessanter

    2. Die Methodik der Rückdatierung der Aspo wurde als falsch gebrandmarkt.

    ich bin daraufhin noch mal ins Netz geganen und habe nach den Begründungen für die Rückdatierung gesucht.

    Campbell Argumentiert etwa folgendermaßen… Am wichtigsten für die Zukünftige Ölversorgung ist die Entwicklung bei der Entdeckung neuer Ölfelder. diese müssen zurückdatiert werden, weil eine um Jahre verzögerte neue Bewertung der Felder den Eindruck hinterlässt , man habe zu diesem Zeitpunkt neues Öl entdeckt, das aber in wirklichkeit längst im Ölfeld war, und nur nicht oder Falsch eingeschätzt wurde.

    Die Gegenseite argumentiert, dass insb. technische Entwicklungen im Laufe der Zeit eine höhere Entölungsrate erlauben und so einem neufund sozusagen innerhalb des alten Feldes entsprechen.

    Habe ich das richtig verstanden ? Beide argumente haben etwas für sich und ich frage mich wie die Aspo mit technischen verbesserungen umgeht und diese in ihre Kalkulationen mit einbezieht.

    Was meint Ihr ? Zwei lager die die gleichen Daten völlig unterschiedlich beurteilen.. liegt die Wahrheit am ende irgendwo dazwischen ?

    gruß Tom

    • Norbert Rost sagt:

      Hallo Tom.

      Du hast dich quasi in die Höhle des Löwen gewagt, etwas, was ich meiner Psyche grade nicht zumuten will. Das war sicherlich ein feines Diskussionstraining, aber soweit ich die dort geführte Diskussion überblicke, ist genau der Kern verlorengegangen, den ich mit meinem Artikel nochmal betonen wollte: Peter Heller hat es tunlichst vermieden, über Förderkurven zu schreiben. Dabei liegt genau in der Fördergeschwindigkeit das Problem. Die Frage, ob Daten vor- oder rückdatiert werden sollten, lenkt leider ebenfalls davon ab, dass Europa jedes Jahr 5,5% seiner Fördermenge verliert, dass die großen privaten Ölkonzerne Fördermengen verlieren, dass Russland von verschiedenen Seiten ein Maximum vorhergesagt wird usw.

      Jede Diskussion, die davon ablenkt, dass die Förderkurven Maxima zeigen, muss als Ablenkungsmanöver betrachtet werden. Aber um nichts anderes geht es bei PEAK Oil.

      Manöverkritik meinerseits: Laß dich nicht als Einzelkämpfer in Ablenkungs-Diskussionen ziehen! Ich hatte den Link zu obenstehendem Artikel als Kommentar im Sceptical-Blog gepostet, soweit ich das sehe, wurde er nicht freigeschaltet. Sollen sich die “Skeptiker” doch mal ohne “Hilfe von außen” am Peak-Problem abarbeiten.

      Du fragst, warum man dort so stark auf den Reserven rumreitet. Eben genau da verläuft die große (Un-)Verständnislinie: Bestandsgröße vs. Flussgröße. Wer nur auf den Bestand starrt, versteht das Problem gar nicht. Daher schlägt solch abfällige Wut all jenen entgegen, die mit einem Fluss-Ansatz argumentieren. Andererseits hast du dich gut auf’s Glatteis locken lassen: Statt an eben diesem einen Aspekt dranzubleiben, hast du sehr viele Fässer aufgemacht, die ein ganzer Schwarm an Haien sich gern verbissen hat.

      Insofern: Ritterlich geschlagen. Dennoch 1:0 für die Technoptimisten.

      • Tom Schülke sagt:

        Hallo Norbert..

        Ja Du hast Recht.. Ich hab mich auch gefühlt wie im Haifischschwarm.. Es hat mich irgendwie gereizt mal zu sehen wie die Reaktionen sind. Vor allem habe ich mich solch einer Diskussion noch nie vorher gestellt..

        Inzwischen ödet mich die Diskussion ziemlich an.. und ist Lichtjahre vom Thema weg..

        Es ist halt tatsächlich der unantastbare Glaube , dass Technik und menschliche Genialität alles Regeln können.. Aus dem Blickwinkel ist natürlich Jedes Ressourcenproblem Unfug.

        Und die Flußgeschwindigkeit wurde ja tatsächlich überhaupt nicht hinterfragt..

        Damit lass ich die aber jetzt in Ruhe.. für 2 Tage war das wahrhaftig genug..

      • Peter Heller sagt:

        Hallo Herr Rost,

        Sie schreiben, ein Kommentar Ihrerseits wäre bei uns nicht freigeschaltet worden. Zur Klarstellung: Bei uns werden Kommentare immer sofort automatisch freigeschaltet. Es sei denn, sie würden durch den Spam-Filter blockiert. Das mag bei Ihnen der Fall gewesen sein, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Irgendeine böse Absicht steckte jedenfalls nicht dahinter.

        • Norbert Rost sagt:

          Hallo Herr Heller. Er ist halt nicht erschienen, ich habe direkt nach dem hiesigen Artikel auf diesen hinweisen wollen, da mir daran liegt, die Diskussion fortzuführen. Vielleicht finden Sie Gelegenheit, in einem späteren Artikel das Thema Ressourcenbestand vs. Fördergeschwindigkeit nochmal aufzugreifen. Norbert Rost

  5. Florian Hoppe sagt:

    “1. Ressourcen sind nicht beschränkt, weil Erfindungsgeist und Technik für alle Zeit oder zumindest eine ausreichend lange Zeit die Probleme umschiffen können…”

    Klingt imo. starkt nach Julian Simon Gläubigen. Für Cornucopianer ist Wachstumskritik Blasphemie pur.

    • Tom Schülke sagt:

      Ja , ich habe auch versucht dagegen zu argumentieren… Beschränkungen durch evolution, komplexität und unvorhersagbarkeit komplexer systeme..

      doch das argument wurde abgewiegelt oder man versuchte mich zu verulken.. Davon wollte ich mich aber nicht provozieren lassen.. Das wir selbst unsere Grenzen haben und auch der technische Fortschritt nicht ewig anhalten kann steht für mich ausser frage… .

      Aber die Methodiken der beiden Lager fand ich interessant..

      Ich fände es super wenn hier auf Peak-Oil . com vielleicht irgendwann ein aRtikel auftaucht, der die differenzen dabei aber vor allem die Begründungen für die Methoden noch einmal hinterleuchtet.

      • M.U. sagt:

        Danke Tom ich habe selten so gelacht! You make my day. Und hier meine absolute Nummer 1.

        michael m.
        “also nix exponentiell sondern eher logistisch”
        In Michi schlummert ein mathematisches Genie! Noch nie was von reisenden Zahlen gehört? :)

        Und Tritium der ultimative Infokrieger. Persönliche Freiheit! Persönliche Freiheit! Der würde selbst beim Blick in einen Gewehrlauf seinem Peiniger noch gut zureden: “Hey Man klar, knall mich ab, kann Dir schließlich nicht autoritär was vorschreiben. Ist immerhin Deine persönliche Freiheit.”.

        “ICH bin derjenige, der sagt, es gibt keine Grenzen der Erkenntnis, es geht weiter, wir werden klüger, weiser und geschickter.”
        Bis auf Einen, beim dem der Flynn-Effekt offensichtlich ganze Arbeit geleitstet hat.

        • M.U. sagt:

          Persönliche Freiheit ist auch so ein Begriff um stundenlang nichts sagend rumeiern zu können. “Niemand hat das Recht mir was vorzuschreiben oder mich einzuschränken”. Diese Aussage impliziert schon die Beschränkung des Beschränkenden. Und nun?

        • Tom Schülke sagt:

          Hallo M.

          Ja das war teilweise etwas lustig. Aber ich wollte nicht so sehr auf die eine oder andere Begriffsverwechslung eingehen “Overshoot-Overflow”. Ich bin mir sicher da hatte ich in der Diskussion auch einige Wortdreher, obwohl mir klar war was gemeint war… (Reserven / Ressourcen ).

          Interessanter ist die Frage, Warum die dort so vehement auf dem Begriff Ihrer Reserven rumreiten (ist das Öl nun da oder nicht.. ?) (wobei ich die Ermittlung dieser Werte bei BP sehr anzweifle), und den Begriff der Rückdatierung oder von Creamingkurven bei der Aspo als unsinn bzw. mathematischen Spielerei abwiegeln…

          Ich finde das zu hinterleuchten, die Verfahren zu hinterfragen ist wichtig.

        • Tom Schülke sagt:

          Hallo m.

          was die “Logistische ” Funktion betrifft… die gibts tatsächlich… unser Irtum…

          http://de.wikipedia.org/wiki/Logistische_Funktion

        • M.U. sagt:

          Also wenn ich mir meinen sehr unqualifizierten Kommentar noch einmal durch den Kopf gehen lasse. Ging vollkommen daneben. Asche auf mein Haupt. Also noch mal.

          Logistisches Wachstum beschreibt doch erst recht das Verhalten bzw. den Verlauf von Wachstumsprozessen innerhalb fest definierter Grenzen. Erst recht taugt es nicht dazu
          unser Problem zu relativieren. Frei nach dem Moto: “Kein Problem wir wachsen doch gar nicht exponentiell. Sieh her das Wachstum verlangsamt sich irgendwann von ganz allein, dann wird alles gut.” Der genaue Kurvenverlauf mag für Einige vielleicht ungeheuer wichtig sein und ist so sicherlich auch absolut richtig, jedoch ist am Ende eines solchen Verlaufes ebenfalls kein happy End.

          Das weltweite Bevölkerungswachstums ist nach wie vor immer noch positiv. Das würde also bedeuten, dass wir uns immer noch auf der unteren Hälfte der Kurve bewegen. Egal wie steil oder flach diese auch aussehen mag, bis zu dem Tag an dem die Wachstumsrate das Vorzeichen wechselt ist und bleibt der Anstieg exponentiell.

          • M.U. sagt:

            Mit Wachstumsrate ist hier Zugänge minus Abgänge gemeint andernfalls könnte man das auch anderes interpretieren. Den Scheitelpunkt überqueren wir also erst wenn die Differenz aus beiden negativ wird oder aber sich die Dynamik der Zunahme wieder verlangsamt. Momentan beides nicht der Fall, denn bis jetzt kam jede weitere Milliarde immer noch in immer kürzeren Zeitabständen hinzu.

            Zwei Überlegungen dazu:
            1. Dem idealen Verlauf kann man doch ganz klar eine Erkenntnis entnehmen. Nämlich, wie rapide und überraschend ein solcher Prozess am Schluss abgewürgt wird.
            2. Wenn man sich den Verlauf anschaut hat man beim ersten flüchtigen Blick den Eindruck, dass es am Schluss konstant auf einem hohen Niveau weitergeht. Fatal den zu diesem Zeitpunkt hat die Kolonie bereits das zeitliche gesegnet.

  6. Florian Hoppe sagt:

    Imo. passt zur Diskussion dieser 3 Jahre alte Zeitungsartikel.

    http://www.nytimes.com/2010/12/28/science/28tierney.html?_r=3&nl=todaysheadlines&emc=a210&

    Wie in den meisten Fällen ist es einfach mal wieder Ideologie vs. Ideologie.

  7. Ert sagt:

    Vortrag von Ugo Bardi zu limits of Growth: http://cassandralegacy.blogspot.de/2013/01/ugo-bardi-speaks-about-resource.html

    Film “Der Kollaps – Kein Weg zurück” auf basis von Jared Diamonds Büchern: http://www.youtube.com/watch?v=duw74JDuaTA&sns=em

    Ggf. interessant, das der letztere Film ggf. zugänglicher für “normalos” ist.

  8. Florian Hoppe sagt:

    “Niemand hat das Recht mir was vorzuschreiben oder mich einzuschränken”

    Den Namen “Ron Paul” hat der Betroffene aber nicht in den Mund genommen? (Ist ja der moderne Liebling aller Anarch…ähh “Libertären”.

    @Jerod Diamond: Kolllaps war imo. ei nsehr gut zu lesendes Buch. Für Interessierte sind imo. die Vorträge von Joseph Tainter ebenfalls sehr aufschlussreich.

    http://www.youtube.com/watch?v=ddmQhIiVM48

  9. Tom Schülke sagt:

    Letzte interssante neue Erklärung aus dem Blog ist folgende…

    Förderkurven sind irrelevant..

    Weil ! die Ölförderer aus wirtschaftlichen Gründen (vielleicht war woanders das Öl billiger… ) weniger Gefördert haben..

    Sind wir nun alle auf einen Irtum reingefallen ? Die Nordsee , Die USA, Norwegen.. Die haben alle freiwillig weniger Gefördert und die verstärkten Probebohrungen zb. in den USA , waren evtl. lediglich “Trockenübungen” ;-) um das Bohren nicht zu verlernen ?

    gruß Tom

    • Norbert Rost sagt:

      Also die Weltverschwörung als ultimativer Erklärungsansatz? Russen und Briten, Norweger und Mexikaner verschwören sich alle, weniger zu fördern. Die Mexikaner ordern sogar bei Linde Luftzerleger, um die Tarnung des Förderabfalls bei Cantarell perfekt zu machen ungeachtet der resultierenden Probleme im Staatshaushalt. Ich gebe zu, das klingt außergewöhnlich logisch.

      • Tom Schülke sagt:

        Ja… finde ich auch total überzeugend… Deshalb haben die Amis ja wohl auch dann 1972 Ihre explorationsaktivität vervierfacht, nach dem vorgetäuschten Peak 1971… Das war eeeecht klever.. ich bin echt darauf reingefallen…

  10. M.U. sagt:

    Pssst….schon gehört? Der Planet soll mit denen unter einer Decke stecken. :)

  11. Florian Hoppe sagt:

    *Kleiner Nachtrag meinerseits*

    http://www.science-skeptical.de/artikel/von-ressourcen-und-rohstoffen-eine-zeitreise/009443/

    Der Artikel ist von Tritium. Julian Simon pur.

  12. frank sagt:

    Ich finde die Argumentation gut. Gibt es dazu eine Gegenposition? Wie lautet die?

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