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2013: Kaum noch Ölheizungen in Neubauten

Die AG Energiebilanzen hat ihren Quartalsbericht 4/2013 veröffentlicht. Darin läßt sich ablesen, dass nur noch in 0,7% aller im Jahr 2013 gebauten Wohnungen Ölheizungen eingebaut werden. Vor 2004 waren es noch über 10%:

Beheizungssysteme in neuen Wohnungen 2013

Auch Gasheizungen sind in Neubauten massiv rückläufig. Bis 2005 waren 3 von 4 Heizungen gasbetrieben, seit 2009 ist nur noch jede zweite neue Wohnung mit einer Gasheizung ausgerüstet. Die Lücke, die die fossilen Energierträger lassen, wird insbesondere von Wärmepumpen (von unter 10% bis 2005 auf fast ein Viertel ab 2009), Fernwärme (unter 10% bis 2006, ein Fünftel ab 2013) sowie Holz (Null bis 2003, über 5% ab 2009) gefüllt. Auffällig ist: Das Hochpreisjahr 2008, als der Ölpreis zwischenzeitlich über 140 US$ stieg, hat im Heizungsmarkt für eine grundlegende Verschiebung gesorgt. "Peak Ölheizung" wurde überschritten. Der bestehende Heizöl-Markt bedient also nur noch Altanlagen und Gewerbe.

43 Kommentare to “2013: Kaum noch Ölheizungen in Neubauten”

  1. Jur sagt:

    Ein kleiner Heizölhändler bei uns in der Nähe hat letztes Jahr Insolvenz angemeldet (und wurde dann von einem überregional tätigen Konkurrenten übernommen).

    Wie sieht es eigentlich beim Austausch der Heizung im Altbau aus? Gibt es da Zahlen, ob auch die Heizungsart gewechselt wird?

    Mich wundert übrigens wie teuer es teilweise ist, altes, überschüssiges Heizöl wieder loszuwerden. Man kann sich denken, was damit auf dem Land passiert…

    • Markus Knoll sagt:

      2012 gab’s noch 5,82 Mio von den Schornis gemessene Ölis,

      http://www.bdh-koeln.de/anlagenbestand_2012.jpg

      und sie machten 12% der von der Heizungsindustrie abgesetzten Heizungen aus.

      http://www.energycomment.de/studie-fossile-energieimporte-und-hohe-heizkosten-teil-4/

      Was die Erdwärmepumper betrifft- manch einer wird sich vielleicht noch umschauen, wenn die Quelltemperatur nach 25J 10° niedriger als zu Anfang liegt, die Pumpe nahe 1:1 arbeitet und die Bohrung dann mal eben 50J Regeneration benötigt ;-)

      • Ert sagt:

        @Markus

        “Was die Erdwärmepumper betrifft- manch einer wird sich vielleicht noch umschauen, wenn die Quelltemperatur nach 25J 10° niedriger als zu Anfang liegt, die Pumpe nahe 1:1 arbeitet und die Bohrung dann mal eben 50J Regeneration benötigt ;-)”

        hast Du dazu ggf. einen Link oder irgendwas belastbares? Weil meine Gedanken gingen in die gleiche Richtung… “there is no free lunch”….

        • Markus Knoll sagt:

          Habe mich nur am Rande mal damit befasst – zunächst aus Anlass des Staufener Schwachsinns mit ihrem geothermiebeheizten mittelalterlichen Rathaus -dzt. & vorl. ~50 Mio Schaden, hübsch unter der Decke gehalten- und später mal anläßlich Überlegungen zu geothermischen Saisonspeichern (nur mi Sondenfeldern sinnvoll);
          Links sind mir leider mal durch einen Plattencrash verschütt gegangen…

          Die Sache ist doch aber logisch, nicht? ich entnehme aus einem Energiestrom, wobei die Zufuhr dieselbe bleibt; ergo sollte ich im Sommer gefälligst mit ~150% der Entnahmemenge z.B. aus Solarthermie dafür sorgen, daß die Sache ausgeglichen wird = Regeneration.

          Das wird die nächste große EE-Ernüchterung sein.

          • Ert sagt:

            @Markus

            Danke für die Erwähnung von Staufen… hatte ich schon wieder komplett aus dem Gedächtnis verloren und gleich mal wieder in meinen Text integriert.

            Also um so mehr ich mich mit der ganzen Thematik beschäftige – um so wirrer wirds.

            Ein Zwischenfazit von mir (ich verteile die in meinem Text, damit es für den Leser nicht zu erdrückend wird) “So ist es grundsätzlich effektiver und effizienter zuerst die passiven Maßnahmen auszuschöpfen und auf die richtige Ausrichtung und Ausgestaltung des Gebäudes zu achten (z.B. mit Fenstern nach Süden, die im Sommer von Bäumen beschattet werden), als in technische und regelmäßig zu ersetzende Zusatzanlagen zu investieren, die falsche Architektur und Planung kompensieren müssen.”

          • Ert sagt:

            @Norbert

            Danke für die Erinnerung – da ist ja sogar ein Kommentar von mir zu 7 Linden dabei :)

      • Frank Bell sagt:

        @ Markus Knoll

        Die Wärmepumpenverkäufer behaupten allerdings stets folgendes:

        Die Erde und das Grundwasser behalten immer eine konstante Temperatur.

        Niemand von denen erzählt einem, dass die Quelltemperatur über 25 Jahre fällt.

        Denn “konstant” bedeutet konstant. So wird man in die Irre geführt.

        • Markus Knoll sagt:

          Der Wärmestrom aus dem Erdinneren beträgt “satte” 0,07W/qm (Löwenanteil davon: Kernzerfall ;-)

          Schwankungen durch den großen Fusionsreaktor da oben wirken sich nur bis etwa -15m aus- da herrschen dann etwa konstant 11°, und “richtig” zu steigen beginnt die Temperatur erst ab etwa -50m: um dann ~3°/100m (alles Durchschnitsswerte natürlich).

          Unter Einbeziehung der spez. Wärmekapazität von Gestein- so ungefähr 1/5 der des Wassers- kann man ja dann schonmal Überlegungen anstellen…

          Es ist allerdings natürlich richtig: Grundwasser-WP bekommen immer dasselbe vorgesetzt. Zumindest solange weiter oben im Grundwasserstrom nicht noch jemand pumpt ;-) (Das wird auch mal ein interessantes Rechtsgebiet: ERdwärmeklau…)

          Jedenfalls ist “tiefere” Geothermie m.E. nur i.V.m. sommerlicher Regeneration- und da bietet sich ja Kühlung geradezu (mit) an, sinnvoll.

  2. Ert sagt:

    Danke Norbert – hätte nicht gedacht das schon so viele Neubauten mit Wärmepumpen betrieben werden.

    Hat hier irgendwer eine Übersicht wie sich das mit den Wärmepumpen in Norddeutschland rechnet bzw. wie viel elektrische Energie die brauchen um im Regelfall ein Wohnhaus zu beheizen?

    Ich hatte mal gelesen das es u.a. kritisch ist, wenn zu viele Häuser in direkter Umgebung (und bei kleinen Grundstücken) mit Geothermie heizen.

    Ich frage auch deswegen, weil ich in einem Altbau (1968) eine Öl auf eine Gasheizung umstellen will. Ich gehe aber aufgrund anderer Gebäudetechnischer Mängel maximal noch von einer Restnutzung von 20-25 Jahren aus (wenn überhaupt). Deswegen liegt mein Amortisierungszeitraum jeglicher Investitionen bei maximal 10 Jahren.

    • Jur sagt:

      Hallo Ert,

      ich stand vor einem ähnlichen Problem (Heizung im Altbau) und bin zur Schlussfolgerung gekommen, dass Erdgas (zusammen mit einer modernen Verbrennungstechnik) zurzeit konkurrenzlos günstig ist. Dennoch habe ich mich gegen Erdgas entschieden.

      Wie soll sich übrigens eine Heizung amortisieren? Wenn die Frage lautet: “welche Heizung ist am günstigsten?” müsste man den zukünftigen Verlauf der Preise der Energieträger kennen.

      Bezüglich Deiner Frage zur Wärmepumpe. Es wird schwierig sein so was pauschal in einem Übersicht zusammenzufassen. Wenn Du die Heizlast des Gebäudes kennst und die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe, kannst Du den Stromverbrauch ausrechnen.

      Nur spielen natürlich viele weitere Parameter eine Rolle. Was für eine Wärmepumpe?; was für Heizkörper?; Vorlauftemperatur?; wie groß ist das Grundstück (Kollektorgröße). Gibt es einen Wärmepumpetarif? usw. usw.

      Meine Schlussfolgerung: eine Wärmepumpe für die Heizung macht nur sinn wenn das Haus eine sehr geringe Heizlast hat. Dann ist aber auch fast die Heizungsart relativ egal, weil die laufenden Kosten eh relativ niedrig sind. Und falls Öl und Gas mal knapp werden, gehe ich davon aus, dass alle Energieträger knapp werden.

      • Ert sagt:

        @Jur

        Wofür habt Ihr euch denn letztendlich entschieden?

        bei mir gibts auch noch das Dilemma das die Blechtanks schon bald 50 Jahre alt sind und ich den Kellerraum gut brauchen könnte.

        • Jur sagt:

          @Ert

          wir sind gerade in der Umsetzungsphase. Am Ende werden ein Grundofen, ein Küchenherd und ein Pelletofen für die Wärme sorgen. Warmwasser wird über eine Brauchwasserwärmepumpe bereitet. Im Notfall auf dem Herd. Alles in einem moderat gedämmten Haus das in einer Zeit gebaut wurde als Energie knapp und eine Zentralheizung noch nicht erfunden war. Das Haus hat keinen Gasanschluss und hatte noch nie eine Zentralheizung.

          Ich habe sehr lange und intensiv über unsere Heizung nachgedacht. Sicherlich keine Lösung für jedermann und auch nicht sehr günstig. Aber meiner Meinung nach, zusammen mit ökologisch Bauen und trotz der vielen Nachteile in Bezug auf Komfort bei Stückholz, die einzig praktische Weise wie wir (Gesellschaft) in Zukunft heizen werden/können.

          Statt soviel Geld in Photovoltaik und Windräder zu stecken, wäre ich für eine massive Aufforstung in Europa.

          • Ert sagt:

            @Jur

            Danke für die Information – ja, das ist spezieller – und hört sich für die Umstände sehr Gut an. Das Haus wo ich was machen muss hat nur 100m² und wird absehbar wieder ein Vermiet- oder Verkaufsobjekt sein.

            Zur Aufforstung: Geht nicht… lässt unser Wirtschaftssystem nicht zu.. braucht Aufschuldung.

            Wenn man bedenkt bzw. eher sieht oder versteht, was für eine Wachstums, Verschuldungs- und Kreditkarre die Wind und PV EE war und ist… dann erst ergibt alles einen Sinn. Weil mit dem Geld bzw. der Verschuldung die da rein gepumpt wurde hätte man gesellschaftlich gesehen viel mehr Einsparung hin bekommen können.

            Es geht aber nicht um weniger,sondern um “Mehr”: Mehr Produktion, Mehr Schulden, Mehr Geld, mehr Verkauf, mehr Konsum… damit das Hamsterrad weiter läuft.

    • Hallo miteinander, zu meiner Wärmepumpe, 17KW Heizleistung
      (Buderus) 2mal 130mtr.Bohrung
      6000 Kw Jahresverbrauch.Vorlauftemperatur bis 65 Grad. 350qm Wohnfläche. Solaranlage 30Kp.
      Volvo V60 Plugin Hybrid 50km reichweite. Heizölanlage Viessmann rausgeworfen.Restöl verkauft. 0% Co2 so sieht die Tukunft aus.Gruss Xaver

      • Jur sagt:

        @Xaver,

        ich vermute dass so eine Anlage nicht ganz billig ist. Und ohne einen entsprechend günstigen Wärmepumpentarif auch nicht sehr günstig im Verbrauch. Wie lange ist denn die erwartete Lebensdauer so einer Anlage?

        @Heizung der Zukunft: die Frage ist, ob in Zukunft im Winter genug Strom für Heizungszwecke hergestellt werden kann ohne fossile Energieträger.

        @0% CO2: wird bei die Herstellung und Entsorgung von Wärmepumpenanlagen nicht auch CO2 freigesetzt?

      • HD sagt:

        0% CO2 sind bei einem wieder Ansteigenden Kohlestromanteil doch sehr kurz gedacht. 6000kW Jahresverbrauch ist ne ganze Mengen, vor allen wenn man bedenkt das man fast die dreifache Primärenergie im Kraftwerk verbrennen muss. Da wäre eine Gasheizung sicher effektiver und kostet ca. 90% weniger

        • Michael Egloff sagt:

          Ja, da hat Xaver einen der heute üblichen Denkfehler begangen.
          Eine Wärmepumpe verursacht bei dem heute vorhandenen sehr kohlelastigen Strommix keinen viel niedrigeren CO2-Ausstoß als eine Gasheizung. Nur eben nicht am Wohnort.

          Aus den Augen, aus dem Sinn.

          • Jur sagt:

            @Michael

            das gilt doch ebenso für die ganze industrielle Produktion die ins Ausland (u. a. China) ausgelagert wird. Hier wird angeblich Energie gespart bzw. der CO2-Ausstoss wird verringert und in China verbraucht man für unsere Zwecke eben mehr Energie und erhöht den CO2-Ausstoss.

          • Michael Egloff sagt:

            Exakt, Jur,
            würde man die Emissionen dem Ort des Verbrauchs von Waren hinzuzählen, wäre die westliche Emissionslast noch verheerender.

  3. Tom Schülke sagt:

    Nun.. Ohne da zu tiefe Kenntnisse mitzubringen. Das ist dann doch mal eine grundsätzlich Erfreuliche Nachricht..

    oder laufen wir auf peak Wärmepumpe zu , weil darüber in dichten Siedlungen die Wiesen zufrieren ?

  4. Florian Hoppe sagt:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/gaspreis-steigt-in-den-usa-drastisch-erste-firmen-machen-dicht-a-945328.html#ref=rss

    Ach herrje. Im Nordosten der USA ist der Gaspreis kurzfristig auf über 130 USD/MMBTU hochgeschossen und hat zu einer Entlassungswelle im Papiersektor gesorgt.

  5. Ert sagt:

    Hmmm… also gerade mal geschaut: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmepumpenheizung

    Wärmepumpen benötigen ca. 25% Elektrische Energie bezogen auf die Bruttoheizleistung -> Jahresarbeitszahl (in D 3,5-4).

    Wenn der Strom dazu aus einem KKW mit ca. 40% (+ Leitungsverluste) kommt, man die Investitionen in Bohrung und Anlage bedenkt… also ein “free lunch” ist das alles auch nicht.

    • HD sagt:

      Genau Ert. Allerdings ist es mit den Wirkungsgradangaben der Kraftwerksbetreiber wie mit den Verbrauchsangaben der PKW Hersteller, man erreicht die Wert selten bis nie.

      • Ert sagt:

        @HD

        Der von mir zitierte Wikipedia-Artikel gibt sogar an: “Der durchschnittliche Wirkungsgrad der Stromerzeugung in Deutschland liegt bei 42,1 %[8] (Stand 02/2011). Hinzu kommen noch Leitungsverluste, die im Durchschnitt bei einer Größenordnung von etwa 7 % liegen.[9]”

        Die Referenzen sind dabei das Umweltbundesamt und ein Stadtwerksbetreiber.

        Aber insgesamt ist das doch schon alles ernüchternd….

  6. Michael Egloff sagt:

    Ich habe vor 7 Jahren meine Ölheizung gegen eine Luftwärmepumpe ausgewechselt, da ich im Haus Fußbodenheizung habe – geringe Vorlauftemperatur.
    Jetzt gebe ich für Strom für die Wärmepumpe (nachts günstigerer Spezialtarif) PLUS Finanzierungskosten für die Wärmepumpe (10 Jahre Laufzeit) etwa das Gleiche aus, wie ich bei heuteigem Ölpreis nur für Öl ausgeben würde.
    In 3 Jahren, nach Ende der Kreditlaufzeit, werde ich deutlich Heizkosten einsparen.
    Unter -8 Grad heize ich noch mit Öl zu – was in diesem Winter noch nicht der Fall war. Im vorigen Winter brauchte ich dafür 50 Liter Heizöl.
    Für tiefe Temperaturen habe ich in der Stube einen recht effizienten Kamin. Letztes Jahr habe ich plus Kinder/Enkel in der anderen Haushälfte (ebenfalls Kamin) etwa 1 Festmeter Buchenholz verfeuert. Diesen Winter war der Kamin bisher kaum an.

    Prizipiell bin ich mit der Wärmepumpe zufrieden. Bei zukünftig immer stärker steigenden Ölpreisen und vermutlich geringer steigenden Strompreisen wird die Ersparnis gegenüber Öl immer größer werden. Aber natürlich wird das Heizen für ALLE teurer werden.

    In den nächsten Jahren werde ich noch in die Wärmedämmung im Dachbereich investieren. Die ist bisher nicht optimal. Einen Kredit will ich aber dafür nicht aufnehmen, trotz niedriger Zinsen. Das ist eine Grundsatzentscheidung: ab 2017 völlig schuldenfrei bleiben!

    Preis der Wärmepumpe plus größerer Pufferspeicher vor 7 Jahren: knapp 20000 Euro.

    • Ert sagt:

      @Michael

      Danke für die Info. Hin Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmepumpenheizung, Referenz [20] wird aber von LWP heutzutage abgeraten, weil die JAZ wohl nur um die 3 ist und das heute als ineffektiv gilt.

      20.000€ vor 7 Jahren ist auch eine Hausnummer – die Anfangsinvestition bei Gas ist deutlichst geringer.

      Bez. Dämmung am Dach: Schau Dir mal Holzfaserdämm-Matten an – damit habe ich dieses Jahr gearbeitet um einen Dachboden (also die Bodenplatte) zu dämmen.

      • Michael Egloff sagt:

        Hallo Ert,
        die Bartl-Luftwärmepumpe gilt als Mercedes unter den Wärmepumpen. JAZ von etwa 3,2.
        Natürlich sind Tiefensonden- und erst recht Wasser-Wärmepumpen höher in der JAZ.
        Während der kalten Perioden 2012 und 2013 hatte ich es schon fast bereut, mich für die LWP entschieden zu haben. In nicht zu kalten Wintern ist sie aber o.k.
        Und für die Erdwärmepumpe hätte ich durch die erforderlichen 3 Bohrungen a 90 Meter mindestens 10000 Euro mehr ausgegeben.

        Auf Sicht von 25 Jahren – und in dieser zeitlichen Reichweite sollte man Heizungsanlageninvestitionen bedenken, würde ich nicht mehr auf Gas setzen. Vorraussichtlich wird in diesem Zeitraum die Gasförderung in der EU von jetzt 170 Mrd. auf nur noch 70 Mrd Kubikmeter sinken. Und auch Norwegen und Westsibirien als wichtigste Importgaslieferanten haben dann die Gaspaeks wohl deutlich hinter sich.

        • Ert sagt:

          @Michael

          Danke für die Details.

          Ja, mit elektrischer Energie ist man deutlich flexibler. ich habe letztens einen Schreck bekommen, als ich mir die 2013’ner Studie der EWG noch mal besser angeschaut habe. Peak-Gas für ca. 2020: http://www.energywatchgroup.org/fileadmin/global/pdf/EWG-update3012_kurz-dt_22_03_2013.pdf – dachte das wäre noch so bei 2030-2040 verortet.

          Momentan ist Öl im Haus – das ist ja noch bekloppter. Und alle anderen energetischen Maßnahmen habe ich schon ausgeschöpft. Eine Investition von 20-30K für eine Heizanlage für ein alleinstehendes 100m² Gebäude ist aber nicht drin.

          Mein Bestfall-Szenario wenn wir Peak-Oil & Gas innerhalb der nächsten 25 Jahre deutlich überschreiten sollten ist sowieso, das solche Gebäude zukünftige Ruinen werden, weil wir wieder viel dichter zusammen Wohnen werden – also mehr Leute pro Wohneinheit die sich die Kosten teilen können. Dies würde aber auch bedeuten, das ganz viele “schlechte” Häuser nicht mehr gebraucht werden und so im Wert verfallen. Deswegen begrenze ich schon heute die Investitionen/Verschuldung, bleibe flexibel und versuche das pragmatischste auf “Sicht” zu machen.

          Leider muss ich das einzelwirtschaftlich entscheiden – gesellschaftlich würden große Wohneinheiten – die dann optimal versorgt und beheizt werden könnten Sinn machen. Natürlich mit Gemeinschaftsräumen, Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbädern…. aber da sind wir in der Breite noch nicht.

          • Florian Hoppe sagt:

            Bei Gas würde ich persönlich nicht so sehr auf die zu erwartenen Förderrückgänge schauen, sondern welche regionalen Preisentwicklungen zu Heizstosszeiten zu erwarten sind.

            Aktuell sieht man ja ausgerechnet in den USA, wie sehr die Kältewelle den “Erdgasboom” ad absurdum führt.

            Was Altbauten betrifft, stellt sich natürlich die Frage ob sich für den Besitzer eine Modernisierung (Dämmung, Wärmepumpe) lohnt.

          • Jur sagt:

            @Ert

            wenn Komfort gewünscht ist und ein Erdgasanschluss vorhanden ist, scheint mir eine Erdgasheizung bei Dir am sinnvollsten falls die Heizung wirklich erneuert werden muss. Die Frage ist natürlich wie robust die heutigen Geräte sind und welche Wartungskosten anfallen werden (Stichwort “geplante Obsoleszenz”).

            Als zweitbeste Möglichkeit kommt vielleicht ein (wassergeführter) Pelletofen in frage wenn auf Komfort verzichtet werden kann.

            Die Crux ist doch, dass sich die wenigsten vorstellen bzw. sich damit abfinden können, dass unser Lebensstandard wahrscheinlich in Zukunft stark absinken wird. Das ist auch der Grund warum die meisten sich einreden, dass wir unseren Lebensstandard mit der richtigen Technik sichern können. Da diese Technik leider noch nicht entwickelt ist müssen wir nur noch ein kleines bisschen forschen…

            Auf die Heizung bezogen: eine Heizung die günstig, komfortabel und komplett unabhängig von fossilen Energieträgern ist, ist soweit ich weiß noch nicht erfunden.

            Zurzeit leider noch ein Tabuthema: wenn die fossilen Energieträger wirklich knapp werden sollten fängt sowieso das große Hauen und Stechen an. Ich gehe davon aus, dass in einigen Jahrzehnten wieder geheizt wird wie vor 1900: nur ein Raum (gute Stube) wird sporadisch geheizt. Bei körperlicher Arbeit reichen 15°C aus, zum schlafen auch viel weniger. Dann müssen die ganzen Altbauten ja auch nicht abgerissen werden. Über Jahrtausende haben ja solche oder sogar einfachere Gebäude auch zum überleben gereicht. Ein sehr gut gedämmtes Gebäude bzw. 20°C an 24/7 wird vermutlich für die allermeisten in kälteren Gegenden ein nicht bezahlbarer Luxus werden.

          • Ert sagt:

            @Jur

            Sehe ich auch so – und danke für die längere Antwort

            Interessant werden die ganzen Zwangsbelüfteten Häuser in D. Ich möchte mal wissen was da passiert.. insb. wenn mal 2-5 Tage kein Strom da ist..

            Holzkaminofen ist in der Wohnung.. also Basistemperatur “in der guten Stube” geht immer – der Rest ist durch eine 16cm Dämmung auf der Betonplatte zum Dach thermisch so gut gedämmt wie es sinnvoll ist (EnEv 2009). dadurch das die Fenster einfache Doppelverglasung (1998) haben kondensiert dort auch schön die überschüssige Luftfeuchtigkeit :-)

          • Stephan sagt:

            Hallo Ert,
            wenn Du handwerklich ein bischen begabt bist und Du jemanden in Richtung Heizungsinstallations- oder Rohrverlegungstechnik kennst, dann ist das folgende Buch einen Blick wert (gebraucht ab 1985):

            Wärme aus Sonne und Erde
            Heinz Schulz, Broschiert: 138 Seiten, Verlag: Ökobuch Verlag (1995), ISBN-10: 3922964184
            http://www.amazon.de/gp/product/3922964184/ref=olp_product_details/276-2539787-0113901?ie=UTF8&me=&seller=

            Der Autor hatte in seinem Bauernhaus eine einfache Wärmepumpe mit selbst gebohrten Sondenlöchern (einfacher Erdbohrer am Traktor montiert), kombiniert mit einer größeren Solaranlage gebaut. Die Wärmepumpe betrieb er mit Diesel.

            Man kann aber auch einfach entsprechende Plastikschläuche in ca. 1,50-2,0m Tiefe verlegen und so zum einen die Wärme aus dem Sommer für den Winter speichern bzw. die Kälte aus dem Winter für den Sommer (Umschaltung der Wärmepumpe oder einfach nur umstellen auf eine einfache Wasserpumpe für die andere Richtung?). Wenn man einen hoch gelegenen Grundwasserstrom braucht man gar keine Regeneration vorsehen. Als Wärmepumpe kann man eine einfache (in mind. doppelter Ausführung) Klimaanlage aus dem Baumarkt verwenden (Link zu haustechnikdialog.de hatte ich in einem der letzten Beiträge von Norbert eingestellt) und den Wärmetauscher entsprechend (gebraucht z.B. bei ebay) dazu kaufen. Dazu könnte man sich noch alte, möglichst große Heizkörper vom Schrott holen – das muss natürlich energetisch auch einigermaßen passen (Berechungen dazu gibt’s sicher auch im Netz).

            Von der Energiebedarf-Seite her hast Du ja schon gut vorgesorgt. Je nach Lage des Hauses könnte man noch einen kleinen flachen Teich auf der Südseite anlegen (Reflexion der zusätzlichen Sonnenstrahlen auf’s Haus). Dämmen kann man auch mit Schafswolle, alten Zeitungen oder Lumpen.

          • Frank Bell sagt:

            Viel dichter zusammen wohnen?

            Die Menschen werden eher zu Nomaden werden, die der Arbeit hinterher ziehen.

            Denn Hartz IV führt dazu, dass man sich NICHT mehr aussuchen kann, wo man arbeitet.

            Schon heute wird man, ohne Rücksicht auf persönliche finanzielle Verluste, von den Arbeitsämtern zu den diversen Zeitarbeitsfirmen quer durch die Republik gejagt.

            Für 3 Monate nach Hamburg, für 2 nach München, für 4 nach Berlin und für einen Monat nach Bochum.

            Wer sich weigert, wird bis zur Obdachlosigkeit sanktioniert.

          • Stephan sagt:

            Meine Antwort war vor allem für die Allgemeinheit gedacht, die nicht allzuviel Geld hat.

  7. Ert sagt:

    @Florian

    Der Zukunftsalmanach liegt nun vor mir – ich hab bisher nur kurz durchgeschaut, finde das Format und die Darstellung von sehr interessanten Projekten auf 1-3 Seiten aber wirklich sehr gut. Danke für die 4-fache Empfehlung!

    Aus der Mobilitätssektion hab ich dann auch gleich das hier gefunden, was mich auch schmunzeln lässt… weil der Almanach das alles aus der (positiven) Perspektive von 2030 betrachtet.

    Automobilindustrie

    Historische Sammelbezeichnung für den autoindustriellen Komplex aus Automobilproduzenten, Zulieferindustrie und angewandter Forschung. Heute wird der Begriff kaum noch verwendet und ist allgemein durch die umfassenderen Branchenbezeichnungen ‚Mobilitätsanbieter‘, ‚Mobilitätsdienstleistungsunternehmen‘ oder ‚Mobilitätswirtschaft‘ abgelöst worden.

    Quelle: Futurpedia. Die Enzyklopädie von 2030 (aus dem Futurzwei Zukunftsalmanach 2013)

  8. Frank Bell sagt:

    Sehr verwirredn:

    NDR – Die Holzlüge

    http://www.youtube.com/watch?v=U_HoutURyZE
    http://www.youtube.com/watch?v=PxrwdYI5Ygc
    http://www.youtube.com/watch?v=MAWmxNpgYMg

    Wie und wodurch würdet ihr in einem 100 Jahre alten Haus die Nachtspreicheröfen ersetzen?

    (Bald werde ich vor diesem Problem stehen – ohne ein ausreichend hohes Einkommen zu haben.)

    • Stephan sagt:

      Im Sommer 2006 hatte mir der Geschäftsführer einer Firma, die sich auf Bioenergie-Kraftwerke spezialisiert hat (Planung und Betrieb waren das glaube ich), gesagt, dass in Deutschland der Markt für Biomasse ausgereizt ist.
      Wenn also vermutlich mehr als 10% der Haushalte, die bisher mit Gas oder Heizöl heizen, auf Holz umsteigen, dann wird es für die Papierindustrie und für die Möbelindustrie schlecht aussehen, auch wenn wohl schon einiges an Papiererzeugungskapazitäten in Deutschland abgebaut wurde (teure Dampferzeugung).

  9. Ert sagt:

    @All

    Frage: Hat irgendwer das Buch “Solare Weltwirtschaft” von H. Scheer gelesen? Im SR2 Interview: http://pcast.sr-online.de/play/sr2-fragen-klassiker/2010-10-19_scheer12121999.mp3 sagt er zu seinem Buch, das mit den “Solaren EE” faktisch alles bereit steht und das so nicht mehr die Energie durch die Welt transportiert werden müss, alles lokal erzeugt wird, etc. pp.

    Irgendwie wird im Interview aber vergessen zu Frage: Woher kommen den die ganzen Rohstoffe für die EE Anlagen, für die Weiterverarbeitung, etc. pp. Und ganz wichtig: Welcher “Level” an Energetischen Verbrauch kann mit der solaren Weltwirtschaft letztendlich aufrecht erhalten werden?

    Geht er darauf auch in seinem Buch ein? Mich würden seine Einschätzungen interessieren.

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