Hier zeigt Gert Schmidt, Autor bei Trend Gedanken, Moving Markets, Mitgründer von Transition Town Hannover und Koordinator der Initiative Wandelwerte seine Rohölindikatoren. Sie werden zur Berechnung des Preisrisiko-Barometers auf der Startseite herangezogen.
Zur Motivation von Gert Schmidt, am Peak Oil-Barometer mitzuarbeiten:
Die Transition Towns-Bewegung beschäftigt sich mit Peak Oil-Szenarien, die sich bis zu einem "Peak Everything" entwickeln können.
Versorgungskrisen bei Energie-, Viehfutter und Lebensmitteln entstehen auf der Basis von Naturkatastrophen, Finanzkrisen, Wirtschaftswachstum und -schrumpfung, Inflation, Missmanagement, Wetterphänomenen und Klimawandel, Konsumverhalten, Ausbeutung von Ressourcen, Minderung der Bodenqualität, Produktionsmethoden und fehlender Vorbereitung auf Krisenszenarien.
Praktisch jeder einzelne Faktor kann zu Verwerfungen an den Rohstoffmärkten führen. Dabei ist es wichtig herauszufinden, ob Steigerungen nur vorübergehend auftreten oder dauerhaft hohe Preise zu erwarten sind.
Vorübergehende Spekulationsblasen können entspannt beobachtet werden, während langfristige Verknappungen den Alltag beeinflussen.
Das Peak Oil-Barometer trägt zur Meinungsbildung bei: Indem es die Verfügbarkeit von physischem Rohöl beobachtet und mit dem Börsengeschehen abgleicht, entsteht ein Gesamtszenario für die Preisentwicklung.
Ziel ist es, ein von der Öl- und Automobilindustrie, Finanzhäusern, Massenmedien und Verwaltungen, die ihre eigenen Interessen verfolgen, unabhängiges Informationswerkzeug entstehen zu lassen.
Die Börsen werden zukünftige Verknappungen frühzeitig einpreisen. Deshalb ist es wichtig, die Marktmuster zu beobachten, um vorübergehende Spekulationen von dauerhaften Entwicklungen unterscheiden zu können.
Die Transition Towns-Bewegung wird dadurch in die Lage versetzt, Öffentlichkeitsarbeit zur Beurteilung der Peak Oil-Szenarien zu leisten.
So entsteht das Preisrisiko-Barometer
Mehrere Indikatoren mit weiteren Parametern ergeben in ihrer Gesamtsumme das Preisrisiko-Barometer:
Börsenstimmung: 15 Prozent
Vergleich des Ölmarktes mit anderen Rohstoffen. Überhitzung oder Unterkühlung. Der Stimmungsindikator ähnelt der Analyse der relativen Stärke des Ölmarktes.
Kapitalfluss: 30 Prozent
Ein Spezialindikator, der in jahrelangen Experimenten entstand: Vergleich von Rohstoffindizes, verschiedenen Öl-Lieferterminen und Ölpreisen.
Umsätze: 30 Prozent
Umsatz- und Kursentwicklung werden zueinander in Beziehung gesetzt.
Rohstoff-, Aktien- und Staatsanleihen-Entwicklung (hier nicht dokumentiert): 25 Prozent
Benzin-, Diesel-, Aktien- und Staatsanleihenpreise stehen in einer Wechselbeziehung zum Rohöl. Die Entwicklungen werden auf anderen Internet-Plattformen beschrieben und würden die Berichterstattung an dieser Stelle sprengen. Deshalb wird auf eine Dokumentation verzichtet.
Das Peak Oil Preisrisiko-Barometer wird aus der Markttechnik abgeleitet. Darin stecken 25 Jahre Marktbeobachtung und die Erkenntnis, dass es bei Börsenentwicklungen wichtig ist, "um die Ecke" zu denken. Kursentwicklungen und dazugehörige Nachrichten werden von Produzenten, Verarbeitern, Finanzhäuser und Verwaltungen für eigene Interessen genutzt.
Die Indikatoren erlauben den Blick hinter die Kulissen und ermöglichen, die Massenphänomene der Börse zu interpretieren.
Zur Geschichte der Rohstoff-Indikatoren
Ein typisches Börsenphänomen: Regelmäßig bewegen sich Kurse dorthin, wo sie von der Mehrheit der Marktteilnehmer am wenigsten erwartet werden. Um die Black Box zu erhellen, entstanden 2004 neuartige Indikatoren. Sie sollen den Zeitpunkt signalisieren, zu dem die kapitalkräftigen Marktteilnehmer einsammeln und wann sie wieder aussteigen. Hier gezeigte Indikatoren werden seit 2006 in öffentlicher Berichterstattung einer kontinuierlichen Erfolgsprüfung unterzogen.
Brent Oil:
Die Preisentwicklung der Ölsorte "Brent". Es handelt sich um den Settlement-(Tagesschluss-)Preis des jüngsten Brent Crude Futures, der von börsennotierten IntercontinentalExchange (ICE) gestellt wird.
Stimmung:
Börsenpreise verändern sich regelmäßig aufgrund von Stimmungen. Zwar wirken fundamentale Faktoren bei der Preisbildung mit. Aber solche Daten treten regelmäßig in den Hintergrund, wenn in Massenmedien über Aufwärts- und Abwärtstrends gesprochen wird. In solchen Fällen übernimmt die öffentliche Meinung einen großen Teil der Preisbildung.
Um einen Überblick über die Stimmung zu bekommen, wurde der Stimmungsindikator für Rohstoffe entwickelt. Dadurch wird es möglich, überhitzte und unterkühlte Stimmungen zu erkennen.
Die Börse reagiert wie ein lebendiger Organismus. So ist auch der Indikator zu bewerten.
Fällt er, signalisiert er eine Erschöpfung der Marktteilnehmer. In Aufwärtstrends ist das eine Art "Luftholen" oder eine Depression vor dem nächsten Anstieg. In Abwärtstrends kann dadurch eine Talfahrt verstärkt werden.
Um 180 Grad gedreht gilt das bei einem steigenden Indikator: Er zeigt eine mentale Stärke der Marktteilnehmer oder auch eine große Portion Leichtsinn.
Der Stimmungsindikator fließt zu rund 15 Prozent in das Preisrisiko-Barometer ein.
Kapitalfluss:
An der Börse handeln Insider regelmäßig, bevor neue Nachrichten in der Öffentlichkeit bekannt werden. Vor allem kaufen und verkaufen sie konträr zur vorherrschenden Meinung. Denn das ist eins der ungeschriebenen Gesetze: An der Börse geschieht nur selten, was die Mehrheit erwartet.
Insider benötigen das Rauschen im Blätterwald, um große Summen bewegen zu können. Deshalb sollten wir bei der Marktbeobachtung berücksichtigen, dass sie an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligt sind.
Erwartet "die Masse" steigende Preise, trennen sich gut informierte Marktteilnehmer von ihren Positionen.
Liegen die Preise am Boden und erwartet die Mehrheit der Marktteilnehmer weitere Rückgänge, sammeln sie ein.
Rohstoffmärkte als "black box"
Gemessen werden natürlich keine echten Insiderkäufe und -verkaufe. Denn das wäre nicht möglich, weil der Rohstoffmarkt wie eine "black box" unterschiedlicher Interessen funktioniert. Außerdem bestehen keine Meldepflichten, wie sie z.B. für den Aktienmarkt existieren.
In Versuchsreihen seit 2003 hat Gert Schmidt herausgefunden, dass die untersuchten Parameter in spezieller Form reagieren. Im Vorfeld fallender und steigender Notierungen waren besondere Indikatorbewegungen messbar. Damit stellte er 2008 die These auf, dass es sich um die Handelsaktivitäten von Insidern handeln könnte. Die Indikatorparameter könnten Zu- und Abflüsse von Kapital der großen Marktteilnehmer anzeigen. Mit ihrem Handeln zeigen sie, ob sie eine Verknappung oder großzügige Versorung des Marktes erwarten.
Interpretation des Kapitalfluss-Indikators:
Aufgrund der großen Summen lässt sich mutmaßliches Insiderverhalten anhand wiederkehrender Muster herauslesen.
Steigt der Kapitalfluss-Indikator, ist das ein Hinweis darauf, dass sich gut informierte Marktteilnehmer hinsichtlich steigender Preise positionieren.
Fällt der Kapitalfluss-Indikator, dürften Insider auf der Verkäuferseite stehen.
Starke, dynamische Aufwärts- und Abwärtsbewegungen des Indikators können Trendwechsel einleiten.
Der Kapitalfluss-Indikator fließt zu rund 30 Prozent in das Preisrisiko-Barometer ein.
U Gesamt:
Die Flächengrafik zeigt die Umsatzentwicklung der vergangenen zwölf Monate.
Hier finden Sie auch eine Besonderheit in der Darstellung der Umsätze: Gezeigt wird nicht nur der jeweils aktuelle Liefermonat, sondern die nächsten sechs Monate zusammengefasst. Das hat den Vorteil, dass Verfalltermine keine Rolle bei der Datenanalyse spielen und die Umsätze über längere Zeiträume vergleichbar bleiben.
Umsatzspitzen markieren regelmäßig obere und untere Wendepunkte.
Niedrige Umsätze erhalten regelmäßig den Trend.
Mit der Umsatzentwicklung erhalten wir die Information, ob die Mehrheit der Marktteilnehmer für steigende oder fallende Kurse positioniert ist. Aus den Daten lassen sich weitere Indikatoren berechnen, die zur Beurteilung der Situation beitragen.
Die Umsätze fließen zu rund 30 Prozent in das Preisrisiko-Barometer ein.
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Die historische Entwicklung des Peak Oil-Preisrisiko-Barometers
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Zusammenfassung: Zahlreiche Börsendaten mit neuartigen Indikatorformeln führen zur Berechnung des Preisrisiko-Barometers. Dabei werden die verschiedenen Parameter in einem Pfeil zusammengefasst. Er schwankt zwischen -50% und +50% und signalisiert dadurch, was in den nächsten zwölf Monaten mit dem Ölpreis passieren könnte.
Wir wollen herausfinden, ob es möglich ist, vorübergehende Spekulationen von dauerhaften Entwicklungen zu unterscheiden. Mit aktuellen Informationen tragen wir zur Meinungsbildung bei, wobei Ihre Einschätzungen willkommen sind: Mit Ihren Kommentaren, Meinungen und ergänzenden Informationen entsteht ein Gesamtbild für Peak Oil-Risiken.
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Detaillierte Erläuterungen zur Berechnung der Indikatoren, Formeln, Inputs usw. werden nicht veröffentlicht.
Ihre Fragen zu den Preisrisiko-Indikatoren
Gert Schmidt, Sintenisweg 12, 30455 Hannover
Telefon: Deutschland 0511-64216481, gs@gsinfo.de